Kurz vor der Wahl zur Bremischen Bürgerschaft am kommenden Sonntag verheißen die Wahlprognosen für die Grünen nichts Gutes. In den Sonntagsfragen der Meinungsforschungsinstitute ist ein klarer Abwärtstrend zu beobachten. Laut jüngster INSA-Umfrage würden nur 12 Prozent der Wahlberechtigten ihr Kreuz bei den Grünen machen. Anfang März dieses Jahres lag die Prognose noch bei 19 Prozent.
Die SPD liegt seit Ende April stabil bei 30 Prozent, die CDU erreicht Werte zwischen 27 und 30 Prozent. Die FDP hat sich zuletzt bei sechs Prozent eingependelt, die Linke bei neun Prozent. Die AfD kann im Wahlbereich Bremen nicht an der Bürgerschaftswahl am 14. Mai teilnehmen. Der Landeswahlausschuss wies Beschwerden aus der Partei gegen die Ablehnung zweier konkurrierender AfD-Kandidatenlisten zurück und stufte diese als nicht zulassungsfähig ein. In der letzten Umfrage, in der die AfD mit abgefragt worden ist, kam die Partei auf sieben Prozent.
Rund 460.000 Wahlberechtigte sind am 14. Mai dazu aufgerufen, die Mehrheitsverhältnisse im kleinsten deutschen Bundesland neu zu bestimmen. SPD-Spitzenkandidat Andreas Bovenschulte - amtierender Bürgermeister Bremens - ist Medienberichten zufolge zuversichtlich, weiter im Amt bleiben zu können. Der Amtsbonus und die persönliche Beliebtheit Bovenschultes könnten den Ausschlag geben: Der 57-jährige regiert seit 2019 in einer Koalition mit Grünen und Linkspartei.
Bei der vorausgegangenen Bürgerschaftswahl löste zwar die CDU das erste Mal in der Nachkriegszeit die SPD als stärkste Kraft ab. Die Regierung konnten die Christdemokraten aber nicht übernehmen, weil die Grünen sich gegen eine Jamaikakoalition mit CDU und FDP entschieden.