Kinder und Jugendliche in Deutschland nutzen weitaus häufiger Dienste wie Spotify, Netflix, Instagram oder Snapchat als von ihren Eltern angenommen. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Cyberlife-Studie, die in unregelmäßigen Abständen vom Bündnis gegen Cybermobbing e.V. und der Techniker Krankenkasse durchgeführt wird. Neben Fragen zum Thema Cybermobbing wird auch der Medienkonsum von jungen Deutschen beleuchtet. Wie unsere Grafik zeigt, gehen die Einschätzungen von Eltern sowie Kindern und Jugendlichen vor allem bei Streamingdiensten und Social-Media-Plattformen auseinander.
So gaben beispielsweise 95 Prozent der befragten jungen Deutschen an, mindestens wöchentlich videofokussierte Portale wie YouTube oder TikTok zu nutzen, während 82 Prozent der Eltern eine entsprechende Nutzungshäufigkeit bestätigten. Auch im Bereich der Messenger sind die Unterschiede zwischen Kinder- und Elternperspektive vorhanden, aber nicht allzu gravierend. Hinsichtlich der Nutzung von Musik- und Videostreaming unterscheiden sich die Einschätzungen deutlich. 60 Prozent der Eltern gaben beispielsweise an, dass ihre Kinder mindestens einmal pro Woche Dienste wie Netflix, Amazon Video, Spotify oder Apple Music nutzten, während 79 und 77 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen eine mindestens wöchentliche Nutzung von Musik- respektive Videostreamingdiensten zu Protokoll gaben. Tendenziell gingen Eltern nahezu immer von einer geringeren Nutzungshäufigkeit aus als die Kinder letztlich angaben, mit einer Ausnahme. Fast zwei Drittel der Eltern waren der Auffassung, dass ihre Kinder mindestens einmal wöchentlich Online-Games spielen. Bei den Kindern lag dieser Anteil allerdings nur etwas über 50 Prozent.
Insgesamt hatten laut den befragten Eltern rund 91 Prozent ihrer Kinder ein eigenes Gerät mit Internetzugang. 77 Prozent besaßen ein eigenes Smartphone, 50 Prozent einen eigenen PC oder Laptop, 44 Prozent ein eigenes Tablet. Die Verfügbarkeit von internetfähigen Geräten ist laut Umfragedaten auch im jungen Alter schon relativ hoch. 60 Prozent aller Siebenjährigen besaßen laut ihren Eltern bereits ein entsprechendes Endgerät, ab 13 Jahren hatten nahezu alle Kinder und Jugendlichen eigene Smartphones, Laptops oder Tablets in ihrem Besitz.