Wegen der drohenden Gasknappheit stoßen elektrische Heizlüfter derzeit auf ein großes Verbraucher-Interesse in Deutschland. Wie das Marktforschungsunternehmen GfK Ende Juli auf Anfrage des Tagesspiegels mitteilte, wurden im ersten Halbjahr 600.000 Geräte verkauft - ein Anstieg von fast 35 Prozent. Wie der Vergleich des Strompreises mit den Preisen für andere Brennstoffe und Heizarten zeigt, ist das Heizen mit strombetriebenen Geräten besonders kostenintensiv. So kostet die Kilowattstunde Strom im Juli 2022 im Schnitt 37,7 Cent. Heizöl, Erdgas, Fernwärme, Wärmepumpen oder Pellets sind dagegen deutlich preiswerter.
Viele Heizlüftermodelle haben eine Leistung von 2.000 Watt. Wer ein solches Modell täglich fünf Stunden in Betrieb nimmt, muss dafür pro Monat mit zusätzlichen Stromkosten von über 100 Euro rechnen, wie die Grafik weiter zeigt. Aus Sorge vor kalten Heizungen und zum Schutz gegen die stark steigenden Gaspreise, könnten viele Bürger in Deutschland im Winter ihre neuen Stromheizungen anwerfen. Experten warnen deshalb davor, dass dadurch die Stromverteilnetze überlastet werden könnten. Diese Befürchtung haben auch der Verband der Energieunternehmen und die Bundesnetzagentur. Letztere rät stattdessen, die Temperatur in den Räumen etwas niedriger zu halten und so Gas zu sparen.
Wie diese Statista-Grafik zeigt, wird jede zweite Heizung in Deutschland mit Gas betrieben. Deren Nutzer sind dadurch direkt von steigenden Gaspreisen betroffen. Moderne Heizungssysteme wie Pelletheizungen, Wärmepumpen oder Brennstoffzellenheizungen in der Anschaffung zwar deutlich teurer als Gas-, Öl- oder Elektroheizungen. Allerdings haben diese Heizungen geringere Betriebskosten, produzieren teilweise neben Wärme auch Strom und werden staatlich gefördert.