Die Internationale Energieagentur IEA hat einen Zehn-Punkte-Plan zur Reduzierung des Ölverbrauchs von Industriestaaten vorgelegt. Damit könnte die Abhängigkeit von Ölimporten aus Russland verringert werden. Wie die Statista-Grafik auf Basis dieses Plans zeigt, kann die Ölnachfrage durch ein ganzes Bündel von Maßnahmen innerhalb von vier Monaten von 44,6 Millionen Barrel pro Tag auf schätzungsweise 41,8 Millionen Barrel reduziert werden. Dies entspräche einem Rückgang von 6,3 Prozent.
Die größten Einsparungen von jeweils 0,4 Millionen Barrel pro Tag ließen sich laut IEA erzielen, indem Tempolimits auf Autobahnen verschärft, autofreie Sonntage und zu 3 Tage Homeoffice pro Woche eingeführt bzw. beibehalten würden. Auch der Ausbau der Carsharing-Infrastruktur hätte eine Wirkung in dieser Größenordnung. Maßnahmen wie ein Ausbau der E-Mobilität oder den Ersatz von Flugreisen durch Fahrten mit Zügen bzw. Nachtzügen brächten dagegen einen vergleichsweise geringen Rückgang von 0,1 Millionen Barrel pro Tag. Hierbei dürfte der höhere Aufwand für die Durchführung dieser Maßnahmen eine Rolle spielen. Der Zehn-Punkte-Plan bezieht sich wie erwähnt auf einen kurzen Zeitraum von vier Monaten.
Russlands Invasion in der Ukraine hat die globalen Rohstoffmärkte zuletzt in Aufruhr versetzt. Der globale Ölmarkt ist besonders stark betroffenen, denn Russland gehört zu den größten Ölproduzenten und -exporteuren der Welt. Die Folge: Die Rohölpreise sind nach Beginn des Krieges sprunghaft angestiegen. Weil das Land mit Öl mehr erlöst als mit allen anderen Energieträgern, planen westliche Länder eine Reduzierung bzw. Aussetzung ihrer Ölimporte aus Russland, um den Devisenfluss und damit auch die Finanzierung des Krieges zu stoppen.