Die Gaspipeline Nord Stream 2 steht kurz vor der Fertigstellung. Wie die Statista-Grafik zeigt, fehlt nur noch ein etwa 160 Kilometer langes Teilstück südlich der dänischen Insel Bornholm. Unterdessen erreicht der politische Streit um das Projekt eine neue Eskalationsstufe: die USA verschärfen den Druck auf die beteiligten Firmen und drohen mit Sanktionen. Die Sanktionen erstrecken sich auf Finanzierung, Bau, Röhrenverlegung und verwandte Dienstleistungen. Sie würden eine Reihe europäischer Firmen treffen, darunter auch die deutschen Unternehmen Uniper und Wintershall-Dea. Sie sind an der Finanzierung von Nord Stream 2 beteiligt. Wegen der zunehmenden Androhungen von US-Sanktionen zeigt sich der EU-Außenbeauftragte Josep Borell „tief besorgt“. Er spricht von einem Verstoß gegen internationales Recht.
Die Gasförderung innerhalb der EU ist stark rückläufig. Um den Bedarf zu decken, sind zuverlässige, wirtschaftliche und nachhaltige zusätzliche Gaslieferungen erforderlich. Die Nord Stream 2-Pipeline soll dies über den Gastransport von den weltgrößten Rohstoffquellen Russlands zum EU-Binnenmarkt ermöglichen. Durch den zunehmend integrierten und vernetzten EU-Binnenmarkt für Erdgas soll das Nord Stream 2-Projekt ganz Europa zugute kommen. Die Pipeline wird unter Führung des staatlich kontrollierten russischen Gaskonzerns Gazprom gebaut. Die USA kritisieren die steigende Abhängigkeit Europas von Russland und wollen den Bau der Pipeline deshalb blockieren.