Weshalb Frauen weniger Geld verdienen
Im Jahr 2012 bekamen Frauen in Deutschland einen durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von 15,21 Euro, Männer einen von 19,60 Euro. Damit lag die Bezahlung von Frauen rund 22 Prozent unter der von Männern. Dieser Wert hat sich in den vergangenen fünfzehn Jahren kaum verändert, wie das Statistische Bundesamt verkündet.
Für den sogenannten Gender Pay Gap sind verschiedene Faktoren verantwortlich. Zuletzt wurden diese mit Daten des Jahres 2010 genauer untersucht. Demnach geht der Einkommensunterschied zwischen den Geschlechtern zu über einem Viertel auf die im Unternehmen bekleideten Positionen zurück. In dieser Hinsicht könnte eine Frauenquote für Führungspositionen also auch helfen, die Einkommensunterschiede zu überwinden.
Einen etwas geringeren, aber ebenfalls fast ein Viertel großen Anteil hat die Art des ausgeführten Jobs. So sind laut Statistischem Bundesamt Frauen überdurchschnittlich repräsentiert in Berufen, in denen traditionell weniger verdient wird. So seien 85 Prozent aller Reinigungskräfte weiblich. Im Gesundheits-Dienstleistungsbereich sind demnach zu 77 Prozent Frauen beschäftigt. Der Beschäftigungsumfang schlägt sich zu 9,3 Prozent auf die Unterschiede im Durchschnittsgehalt nieder. Frauen arbeiten häufiger als Männer in Teilzeit.
Der bereinigte Gender Pay Gap, also der Teil Faktor, zu dem Frauen bei gleichen Voraussetzungen schlechter bezahlt sind als Männer, trägt 30,4 Prozent bei. Betrachtet man nur ihn, lag das Durchschnittseinkommen von Frauen 2010 pro Stunde 1,27 Euro unter dem von Männern.