Care-Arbeit wie Kinderbetreuung, familiäre Pflege oder Ehrenamt kann viel Zeit in Anspruch nehmen – besonders bei einer Hälfte der deutschen Bevölkerung. Während jeweils 23 Prozent der im Rahmen einer gemeinsamen Erhebung von YouGov und Statista Frauen und Männer angeben, ein bis zwei Stunden pro Tag mit unbezahlter Sorgearbeit zuzubringen, ist der Anteil derer, die mehr als drei Stunden unentgeltlichen Pflege-, Betreuungs- und Unterstützungsarbeiten nachgehen, bei den Frauen deutlich höher.
Wie unsere Grafik zeigt widmen sich acht Prozent der Männer mehr als drei Stunden pro Tag einer oder mehrerer der oben genannten Tätigkeiten. Bei den befragten Frauen sind es 13 Prozent, was zusammen mit denjenigen, die eine Stunde Care-Arbeit verrichten, den höchsten Wert in der Umfrage darstellt. Weiterhin auffällig: Sowohl bei den Frauen als auch den Männern leisten etwas mehr beziehungsweise knapp die Hälfte gar keine Sorgearbeit, die gemäß der Fragestellung in diesem Fall keine Hausarbeiten enthält.
Neben den Geschlechterunterschieden bei der Ausübung unbezahlter Sorgearbeit ist in Deutschland für Frauen auch im normalen Berufsleben im Schnitt schlechtere Bezahlung bei gleicher Leistung üblich. Der sogenannte Gender Pay Gap lag 2023 unbereinigt bei 18 Prozent, bei Herausrechnen erklärbarer Effekte wie höheren Teilzeitquoten oder der anteilig höheren Beschäftigung von Frauen in generell schlechter bezahlten Berufen betrug die bereinigte Lücke sechs Prozent.