Weltweit gibt es 360 Freihandelsabkommen, wie etwa Zollunionen oder andere Übereinkünfte zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit von Ländern. Die Zahl Abkommen hat dabei im Jahr 2021 einen deutlichen Sprung gemacht: Waren es im ersten Pandemiejahr 2020 noch 310 Handelsabkommen, stieg die Zahl 2021 auf 351 Abkommen – die Zunahme hat sich somit gegenüber den Vorjahren beschleunigt. Dies kann als Indiz dafür interpretiert werden, dass die Corona-Pandemie nicht zu einer neuen Protektionismus-Welle geführt hat, wie Experten vielerorts befürchtet hatten. Die Grafik basiert auf Daten der World Trade Organization (WTO).
Laut Germany Trade & Invest (GTAI) könnten Handelsabkommen durch die sensiblen Themen im Rahmen der Coronapandemie frischen Wind bekommen haben. Möglich seien eine verstärkte Berücksichtigung bestimmter Themen in Freihandelsabkommen, wie zum Beispiel Medizinprodukte oder auch Maßnahmen zum Katastrophenschutz. Handelsabkommen böten nicht nur zahlreiche Chancen, sondern seien zudem flexibel anwendbar und würden zu offenen Märkten mit fairen und gleichen Bedingungen führen.
Wie die Statista-Grafik außerdem zeigt, ist Europa führend bei der Anzahl der abgeschlossenen Handelsabkommen. Die EU setze vermehrt laut GTAI vermehrt darauf, Handelsabkommen mit Drittstaaten zu schließen, um so dem Protektionismus entgegenzuwirken und Unternehmen offene Märkte bieten zu können. Solche Abkommen würden zu einem Abbau von Zöllen und nichttarifären Handelshemmnissen führen und somit den Zugang zu neuen Märkten erleichtern.