darstellt. Weltweit gehören dem Islam geschätzte 1,9 Milliarden
entspricht – mit steigender Tendenz. Im Jahr 2050 soll es laut Prognosen rund 2,8 Milliarden Muslime geben, mit einem Anteil von 30 Prozent an der Weltbevölkerung. Bis heute gibt es allerdings nur wenige strukturierte Studien und Erhebungen zum Islam und den Muslimen, sowohl in Deutschland als auch weltweit. Deswegen muss bei einigen Angaben auf mit Unsicherheiten behaftete Schätzungen oder Prognosen zurückgegriffen werden.
Muslimisches Leben in Deutschland: Vielfältig und Gegenstand gesellschaftlicher Debatten
Bis zu den 1950er-Jahren galt der Islam in Deutschland als wenig verbreitet, nur in einzelnen Großstädten lebten Muslime. Durch die Einwanderung angeworbener Arbeitskräfte (sogenannte Gastarbeiter) aus der Türkei, Tunesien, Marokko und anderen Staaten kamen immer mehr Muslime nach Deutschland. Bis heute ist die Türkei das wichtigste Herkunftsland von in Deutschland lebenden Muslimen mit Migrationshintergrund. Während die christlichen Religionen in Deutschland mit
Kirchenaustritten hadern und ihre Mitgliederzahlen sinken, zählt der Islam auch in Deutschland zu den
wachsenden Religionen. Die Realität muslimischen Lebens zeigt sich hierzulande beispielsweise in den etwa 300
städtebaulich erkennbaren Moscheen oder anhand immer häufiger durchgeführter Bestattungen auf
islamischen Grabfeldern. Lokale islamische Verbände und Gemeinden, die teils in
bundesweiten Dachverbänden organisiert sind, stellen wichtige Anlaufpunkte für soziale Dienstleistungen wie
Teestuben oder Jugendangebote dar. In einigen Bundesländern wird beispielsweise mittlerweile auch ein eigener
islamischer Religionsunterricht an Schulen angeboten. Der Islam ist dabei auch immer wieder Thema gesellschaftlicher Debatten: Etwa im Zuge der aktuellen Migrationsebatten, da ein
Großteil der Asylbewerber in Deutschland dem muslimischen Glauben angehört, oder zur Frage, wie die Ausbildung religiösen Personals für deutsche muslimische Gemeinden zu handhaben sei.
Vorurteile und Muslimfeindlichkeit
Vorurteile und Muslimfeindlichkeit sind in Deutschland nach wie vor ein gesellschaftliches Problem. Viele Muslime sehen sich in verschiedenen
Lebensbereichen mit Stereotypen und Diskriminierung konfrontiert, sei es in der Schule, auf dem Arbeitsmarkt oder in den Medien. Besonders nach Terroranschlägen oder politischen Debatten über Migration verstärken sich oft negative Klischees, die Muslime pauschal mit Extremismus in Verbindung bringen. Laut dem Religionsmonitor 2023 empfindet über die Hälfte der Befragten aus Deutschland den
Islam als bedrohlich. Dies kann nicht nur zu Ausgrenzung, sondern auch zu realen Bedrohungen führen, wie zunehmende Angriffe auf Moscheen und muslimische Einrichtungen. So haben sich die polizeilich erfassten
islamfeindlichen Straftaten im Jahr 2023 mehr als verdoppelt.
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können Statistiken einen aktuelleren Datenstand aufweisen.
