Daten und Fakten zum Thema Neobanken
Der wichtigste deutsche Player ist N26
Ein Unternehmen, das über eine solche eigene Banklizenz verfügt, ist die Berliner Neobank N26. Das FinTech wurde im Jahr 2013 gegründet, zwei Jahre später folgte mit der Einführung eines kostenlosen Girokontos der Launch des ersten Produktes. Wiederum ein Jahr später erhielt man die zuvor erwähnte Banklizenz. Spezialisiert hat sich N26 auf die Kontoführung per Smartphone. Vor Erhalt der eigenen Banklizenz nutzte die Smartphone-Bank für die Abwicklung von Bankgeschäften die Lizenz und weitere Dienstleistungen der Wirecard Bank. Die Wirecard Bank AG ist eine Tochtergesellschaft des mittlerweile insolventen Zahlungsdienstleisters Wirecard.Zur Mitte des Jahres 2022 zählte N26 weltweit bzw. in den derzeit 24 Ländern, in denen das Unternehmen seine App anbietet, etwa 8 Millionen Kund:innen. Damit hat das Unternehmen nach eigenen Angaben die Anzahl seiner Kund:innen innerhalb von etwa drei Jahren mehr als verdoppelt. Zum Vergleich: Die Direktbank-Tochter der BayernLB DKB wies zum Ende des Jahres 2021 deutschlandweit rund 5,1 Millionen Kund:innen aus. Trotz dieses starken Kundenwachstums konnte N26 bisher nur rote Zahlen ausweisen – zuletzt erwirtschafte das Unternehmen einen Jahresfehlbetrag in Höhe von rund 172,4 Milliarden Euro.
Welches sind die Wettbewerber von N26?
Einer der Hauptkonkurrenten von N26 in Europa ist das britsche FinTech Revolut. Dieses zählte zu Beginn des Jahres 2022 mehr als doppelt so viele Kund:innen wie die Smartphone-Bank aus Berlin. Die in London ansässige Neo-Bank betreibt eine Banking-App, welche im Jahr 2015 gelauncht wurde. Seit September 2017 ist Revolut auch auf dem deutschen Markt aktiv. Wie der deutsche Konkurrent konnte auch Revolut bisher keine schwarze Zahlen schreiben. Für das Geschäftsjahr 2020 wies man sogar einen Verlust jenseits der 200-Millionen-Pfund-Grenze aus. Ähnliche Geschäftsverläufe weisen auch die weiteren Wettberber auf. Wie bei dem ebenfalls aus Großbritannien stammenden Banking-App-Anbieter Monzo stehen stetig wachsenden Umsatzerlösen auch stetig steigende Verluste gegenüber. Das im Jahr 2015 gegründete FinTech Monzo zählte zu Beginn des Jahres 2021 rund 5 Millionen Kund:innen. Heute operiert das Unternehmen als Neo-Bank, zunächst bot Monzo jedoch nur Prepaid-Debitkarten und eine zugehörige App zum Download an. Seit dem Jahr 2017 können Monzo-Kund:innen auch ein Girokonto eröffnen.Weitere Wettbewerber sind beispielsweise die in Amsterdam ansässige Neo-Bank bunq, das ebenfalls britische FinTech Monese oder die Fidor Bank mit Sitz in München.
Bekanntheit & Nutzung von Neo-Banken
In Deutschland geht der Trend immer mehr hin zum Online- bzw. Mobile-Banking. Gemäß einer Befragung des Digitalverbands Bitkom nutzten im Jahr 2022 etwa 67 Prozent der Online-Banking-Nutzer:innen das Smartphone zur Abwicklung ihrer Bankgeschäfte. Sieben Jahre zuvor waren es noch etwa 34 Prozent.Jüngere Menschen stehen Neobanken aufgeschlossen gegenüber - bei einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom aus dem Jahr 2022 gaben dies etwa 38 Prozent der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger im Alter von 18 bis 29 Jahren an. Ein Großteil der Deutschen würde das Angebot einer Neobank als Ergänzung zur klassischen Filialbank bzw. zur Direktbank nutzen. Allerdings: Mekr als ein Drittel der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger schließt aus, jemals Kundin oder Kunde einer Neobank zu werden.