Der Negativtrend im Konsum von Radio-Inhalten ist in Österreich zuletzt durchbrochen worden. Etwa 202 Minuten am Tag hörten die Österreicher:innen im Jahr 2023
, also mehr als drei Stunden und ein Höchstwert seit Dem Jahr 2008. Trotz Digitalisierung und dem Vormarsch von Musik-Streaming-Portalen ist das
im Vergleich zu anderen Audio-Angeboten immer noch mit Abstand am verbreitetsten. Etwa zwei Drittel der Bevölkerung lauschen regelmäßig ihrem Radio-Gerät. Online-Radio konsumiert hingegen nur jeder Fünfte in Österreich regelmäßig. Als
bleibt das Radio jedoch hinter dem Fernsehen und den Online-Medien zurück. Hier gibt es im Vergleich zu anderen Medien kaum Altersunterschiede im Nutzungsverhalten.
Öffentliche vs. private Sender
Mehr als 97 Millionen Euro Umsatz erwirtschafteten die
Hörfunkveranstalter zuletzt in Österreich. Die Wirtschaftskammer Österreich (WKO) zählte 2022 insgesamt 135 Hörfunkveranstalter sowie 24 Anbieter von Internet-Radio zu ihrem Fachverband "
Telekommunikations- und Rundfunkunternehmungen".
In der österreichischen Hörfunkbranche gibt es dabei zwei Senderkategorien - die öffentlich-rechtlichen Sender des
ORF wie 'Hitradio Ö3' und 'FM4' sowie die privaten Radiosender wie 'Kronehit' und 'Radio Arabella'. Die öffentlich-rechtlichen Sender haben sich viele Jahre überwiegend über die
GIS-Gebühren finanzieren. Ab dem Jahreswechsel von 2023 auf 2024 wurden die GIS-Gebühren (Rundfunkgebühr) in Österreich in Folge des zuvor beschlossenen ORF-Reformpakets vom
ORF-Beitrag (Haushaltsabgabe) ersetzt. Öffentlich-rechtliche Sender in Österreich haben im Schnitt einen höheren Radio-Marktanteil. Der
Marktanteil des stärksten ORF-Senders 'Hitradio Ö3' lag im Jahr 2023 beispielsweise bei 28 Prozent - im Vergleich konnte der stärkste Privatsender 'Kronehit' nur einen
Radio-Marktanteil 8 Prozent erreichen.
Wie hoch ist die Tagesreichweite der österreichischen Radiosender?
Bei der Tagesreichweite sieht es ähnlich aus. Die Tagesreichweite misst, wie viele Personen an einem Tag zumindest eine Viertelstunde Radio oder einen bestimmten Sender gehört haben. Dabei ist es unerheblich, wann und wie lange insgesamt Radio bzw. der bestimmte Sender gehört wurde. Der
ORF-Radiosender 'Hitradio Ö3' erreichte im Jahr 2023 eine Tagesreichweite von 31 Prozent - der erfolgreichste
Privatsender 'Kronehit' kam hingegen nur auf eine Reichweite von 11,8 Prozent.
Immer mehr DAB+ Sender
Die Senderempfangsart DAB+ (Digital Audio Broadcasting Plus), welche als störungsfreie, energie- und ressourcenschonende Alternative zum UKW-Rundfunk vermarktet wird, soll zukünftig europaweit als Hörfunkstandard gelten. Um den Digitalradiostandard auch in Österreich zu forcieren, wurde bis Ende Juni 2023 die Anzahl der
DAB+ Sender auf 31 erhöht. Durch den Ausbau konnten Ende August 2020 bereits 83 Prozent der Bevölkerung Radio über
DAB+ empfangen.
Radio-Werbung
Wie alle Medien profitiert auch die Radiobranche von Werbung. Unter den klassischen Werbemedien lag der Hörfunk 2023 lediglich auf Platz fünf der Werbespendings. Der
Bruttowerbewert des Hörfunks lag bei rund 295,6 Millionen Euro. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Steigerung um 0,7 Prozent der
Bruttoausgaben für Hörfunk-Werbung. Mit 51,4 Prozent wurde 2023 etwas mehr in
Radiowerbung in ORF-Sendern als in Privatsendern investiert. Dieser Anteil ist im Vorjahresvergleich jedoch geschrumpft.
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