Unter einer nachhaltigen Bank wird ein Geldinstitut verstanden, dessen Geschäftstätigkeit auf sozialen und ökologischen Kriterien und Grundsätzen beruht. Diese Grundsätze prägen auch das Investitions-, Anlage- und Finanzierungsgeschäft der nachhaltigen Kreditinstitute. So machen die Institute beispielsweise nur Geschäfte mit ethisch vertretbaren Unternehmen und fördern mit ihren Investitionen eine nachhaltige Entwicklung und soziale Projekte.
Ethische Banken
Zu den größten nachhaltigen Banken, die in Deutschland geschäftsmäßig tätig sind, gehören die Triodos Bank, die GLS Bank, die Umweltbank und die Ethikbank. Die
Triodos Bank hat ihren Sitz in den Niederlanden und ist zudem international tätig. Die Triodos Bank ist die führende Nachhaltigkeitsbank in Europa,
ihr Geschäftsvolumen umfasst mehr als 23 Milliarden Euro. Das
Volumen vergebener Kredite belief sich im Jahr 2023 auf rund 11,1 Milliarden Euro. Der
Großteil der Triodos-Kund:innen stammt aus den Niederlanden.
Die
GLS Bank wurde bereits in den 70er Jahren gegründet und war die erste nachhaltige Bank in Deutschland. Aktuell besitzt das Kreditinstitut neben seinem Hauptsitz in Bochum sieben Niederlassungen in Deutschland. Im Geschäftsjahr 2023 verzeichnete die GLS eine
Bilanzsumme von rund 9,9 Milliarden Euro. Die
Anzahl der Kund:innen belief sich im genannten Jahr auf etwa 366 Tausend, bei einem
Volumen an vergebenen Krediten von rund 5,3 Milliarden Euro.
Die
Umweltbank ist eine Direktbank ohne Filialnetz, die ausschließlich Kredite und Tagesgeldkonten anbietet. Die Geschäftstätigkeit ist primär auf den Erhalt der Umwelt ausgelegt. Das Institut wies für das Jahr 2023
eine Bilanzsumme von rund 5,7 Milliarden Euro aus. Die
Kundeneinlagen der Umweltbank beliefen sich auf eine Summe von rund 2,85 Milliarden Euro.
Nachhaltige Geldanlagen
Im Jahr 2023 konnte auf dem
nachhaltigen Anlagenmarkt in Deutschland ein Gesamtvolumen in Höhe von rund 542,6 Milliarden Euro verzeichnet werden. Das Anlagevolumen nachhaltiger Publikumsfonds belief sich auf etwa 262,3 Milliarden Euro. Im genannten Jahr wurden 57 Prozent der nachhaltigen Investments
von institutionellen Investorinnen und Investoren getätigt. Führend hier waren die
genossenschaftlichen oder betrieblichen Pensionsfonds. Die Struktur der nachhaltigen Geldanlagen nach Assetklassen zeigt, dass Aktien und Anleihen den größten Anteil der Investments ausmachen. Der
Anteil an Aktien betrug im Jahr 2023 rund 30 Prozent. Zu den
wichtigsten nachhaltigen Anlagestrategien auf der Ebene von Investmentfonds und Mandaten in Deutschland gehört der Ausschluss von Branchen, Unternehmen oder Staaten. Hierbei sehen die Banken von einem Investment ab, wenn bestimmte ESG-Kriterien und ethische Ansprüche der Geschäftspolitik nicht erfüllt werden oder gegen internationale Normen und Standards verstoßen wird. Die
Top 10 der Ausschlusskriterien nachhaltiger Geldanlagen beinhaltet unter anderem den Handel mit Waffen, Menschen- und Arbeitsrechtsverletzungen sowie Korruption und Bestechnung.
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