E-Government - Die Zukunft der öffentlichen Verwaltung
Dänemark ist nach dem EGDI führend
Der E-Government Development Index (EGDI) gibt Aufschluss über den Status des digitalen Verwaltungsangebots eines Landes. Nach einem Ranking der Länder mit dem höchsten EGDI belegte Dänemark im Jahr 2024 mit einem EGDI von 0,98 den ersten Platz. Deutschland belegte im Ranking den 12. Platz. Im globalen Vergleich lag Europa an der Spitze mit einem EGDI von 0,85 - weit über dem globalen Durchschnitt von 0,64. Die Performance des E-Government-Angebots wird in europäischen Ländern jedoch sehr unterschiedlich bewertet. Während Malta mit 97 Punkten am erfolgreichsten bei der Bereitstellung von E-Government-Services abschneidet, erreicht Deutschland lediglich 66 Punkte und liegt damit unter dem EU-Durchschnitt von 76 Punkten.Nutzung von E-Government-Angeboten in Deutschland leicht gestiegen
In den vergangenen Jahren ist es zu einem leichten Anstieg der Inanspruchnahme von E-Government-Angeboten in Deutschland gekommen. So gaben im Jahr 2024 rund 56 Prozent der befragten Internetnutzer in Deutschland an, in den letzten zwölf Monaten E-Government-Angebote genutzt zu haben, während es im Jahr 2018 noch 40 Prozent waren. Verglichen mit der E-Government-Nutzung in Österreich (75 Prozent) und in der Schweiz (66 Prozent) liegt Deutschland allerdings noch weit zurück. Dabei hat auch die Nutzung des Online-Ausweises in Deutschland zuletzt zugenommen. Während im Jahr 2023 noch rund 14 Prozent das digitale Angebot wahrgenommen haben, waren es im Folgejahr bereits 22 Prozent.Was hält die Deutschen von der Nutzung von E-Government-Angeboten ab?
Im Rahmen einer Umfrage unter Internetnutzern in Deutschland, gaben 57 Prozent der Befragten an, dass sie daran glauben, Behördendienste am Ende doch offline erledigen zu müssen, weil es online noch nicht komplett möglich ist. Gegen die Nutzung von E-Government-Angeboten sprach für 52 Prozent zudem die Gewohnheit, persönlich aufs Amt zu gehen. Ein weiteres Hindernis ist für viele Menschen, dass sie sich für E-Government-Angebote digital ausweisen müssen. Gegen die Nutzung des Online-Ausweises spricht für die meisten Befragten (38 Prozent) wiederum, dass ihnen keine Anwendungsmöglichkeit bekannt sind. Ein fehlender persönlicher Nutzen oder eine zu komplizierte Handhabung waren weitere Gründe, die Menschen in Deutschland von einer Nutzung des Online-Ausweises abhielten.E-Government in Deutschland kommt nur schleppend voran. Um international aufzuholen, sollte Deutschland Verwaltungsprozesse durchgängig digital gestalten, die Benutzerfreundlichkeit verbessern und die Bekanntheit der Angebote steigern.