Statistiken zum Thema Insolvenzen
Insolvenzzahlen in Deutschland
In den letzten Jahren ist die Anzahl der Insolvenzen in Deutschland stetig zurückgegangen. So registrierte das Statistische Bundesamt im Jahr 2022 rund 105.500 Insolvenzen in Deutschland und damit etwa 45.000 weniger als zehn Jahre zuvor. Entsprechend hat sich auch die Anzahl der tatsächlich eröffneten Insolvenzen verringert: Von rund 137.500 Insolvenzen im Jahr 2012 auf rund 97.500 im Jahr 2022. Insolvenzen können dabei sowohl von Firmen als auch von Privatpersonen beantragt werden (siehe die Anzahl der Insolvenzen von Unternehmen und Verbrauchern in Deutschland). Während die Anzahl der Verbraucherinsolvenzen in den ersten neuen Monaten des Jahres 2023 vergleichsweise konstant geblieben ist, waren bei der Zahl der Unternehmensinsolvenzen Schwankungen sichtbar.Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen
Insgesamt belief sich die Anzahl der Firmeninsolvenzen auf 14.590 im Jahr 2022. Die meisten davon wurden in Nordrhein-Westfalen, dem unternehmensstärksten Bundesland, gemeldet, gefolgt von Bayern und Baden-Württemberg (siehe Firmeninsolvenzen nach Bundesländern). Bezieht man die Zahl der Insolvenzen auf die Zahl der in den jeweiligen Bundesländern befindlichen Unternehmen, ergibt sich allerdings ein anderes Bild: In den drei Stadtstaaten Bremen, Berlin und Hamburg lag die Zahl der Insolvenzen je 10.000 Unternehmen am höchsten. Die meisten Insolvenzen im Unternehmensbereich nach Branchen gab es 2023 mit einem Anteil von mehr als 57 Prozent im Dienstleistungssektor. Das größte insolvente Unternehmen war 2023 in Deutschland laut Creditreform die Peek & Cloppenburg KG. Als das Unternehmen im März 2023 Insolvenz angemeldet hat, beschäftigte das Unternehmen rund 6.600 Beschäftigte. Nach einem Wechsel in der Unternehmensführung und den Abbau von Arbeitsplätzen konnte das Unternehmen neu aufgestellt und das Verfahren Anfang Oktober abgeschlossen werden. Insgesamt sind 2023 geschätzt rund 205.000 Arbeitsplätze durch insolvente Unternehmen in Deutschland verloren gegangen. Nach dem ersten Corona-Krisenjahr, in dem die Arbeitsplatzverluste durch insolvente Unternehmen am höchsten war, sank Zahl im Jahr 2021 auf den tiefsten Stand seit 2008. Der finanzielle Schaden, der durch insolvente Firmen verursacht wurde, belief sich 2023 geschätzt auf rund 34 Milliarden Euro.Im westeuropäischen Ländervergleich der Unternehmensinsolvenzen war Deutschland im Jahr 2022 nach Frankreich und Großbritannien das Land mit den drittmeisten Unternehmensinsolvenzen.
Entwicklung der Privatinsolvenzen
Bis 2020 zeichneten sich bei den Privatinsolvenzen sinkende Werte ab, im Jahr 2021 sind sie hingegen stark angestiegen und im Jahr 2022 nur etwas wieder zurückgegangen. Insgesamt gab es im Jahr 2022 rund 96.000 Insolvenzen bei Privatpersonen, die meisten davon wiederum in Nordrhein-Westfalen, dem Bundesland mit den meisten EinwohnerInnen in Deutschland. Im Durchschnitt kamen dabei in NRW etwa 132 Insolvenzen auf 100.000 EinwohnerInnen, im Vergleich der Bundesländer bedeutet dies ein Platz im oberen Mittelfeld. In allen Bundesländern zeichnete sich im Jahr 2022 ein Rückgang bei den Privatinsolvenzen im Vergleich zur Vorjahreszeitraum ab (siehe die Veränderung der Privatinsolvenzen nach Bundesländern). In Bremen gab es beispielweise einen Rückgang von mehr als 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.Eine auf das Thema zugeschnittene Sammlung an Statistiken finden Sie darüber hinaus auch in unserem Report Insolvenzen.