thyssenkrupp ist ein international agierender Industrie- und Technologiekonzern, der unter anderem in den Bereichen der Stahlproduktion, Schiffsbau, Maschinenbau und Automobiltechnik tätig ist. Im Jahr 2024 erzielte der börsennotierte Konzern einen
z von rund 35 Milliarden Euro. Damit sank der Umsatz um sieben Prozent zum Vorjahr, was vor allem auf die gesunkene Nachfrage aus der Automobilindustrie, der Bauwirtschaft und dem Maschinenbau zurückzuführen ist. Im internationalen Vergleich zählt die thyssenkrupp AG zu den größten
. Im Jahr 2024 beschäftigte thyssenkrupp rund 98.000
Entwicklungen in den Segmenten
Durch eine stärkere Ausrichtung des Unternehmens auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit, strukturierte sich die thyssenkrupp AG im Oktober 2023 um und unterteilt sich seitdem statt in die zuvor sieben Segmenten nur noch in fünf Business Units: Steel Europe, Materials Services, Marine Systems, Automotive Technology sowie Decarbon Technologies.
- Mit dem Segment Steel Europe zählt thyssenkrupp zu den größten Stahlherstellern weltweit. Das Unternehmen produziert eine große Palette an Stahlprodukten, die vor allem in der Automobilindustrie, im Bauwesen sowie im Maschinenbau eingesetzt werden. Innerhalb der Sparte beschäftigte das Unternehmen im Jahr 2024 mehr als 27.000 Mitarbeiter. Zuletzt kündigte thyssenkrupp den Abbau von rund 11.000 Stellen im Segment Steel Europe an. Die Sparte verzeichnete in den beiden letzten Jahren Verluste. Im Geschäftsjahr 2023/24 lag der Umsatz rund 13 Prozent unter dem Vorjahr. Die Stahlindustrie hat ein krisenreiches Jahr hinter sich: hohe Energiepreise und eine schwache Nachfrage machten der Branche zu schaffen. Auch die Auftragseingänge gingen um im vergangenen Jahr um 17 Prozent zurück.
- Das größte Segment der thyssenkrupp AG ist der Bereich Materials Services. Innerhalb des Geschäftsbereichs ist thyssenkrupp im Handel von Roh- und Werkstoffen tätig. Darüber hinaus werden innerhalb des Segments Dienstleistungen in den Bereichen Automatisierung, Supply Chain Management und Lager- und Bestandsmanagement angeboten. Auch im Bereich Materials Services sank der Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr um elf Prozent, auf rund zwölf Milliarden Euro.
- Im Geschäftsbereich Marine Systems ist die thyssenkrupp Weltmarktführer im Bau von konventionellen U.-Booten sowie führend in der Entwicklung von neuen Technologien der Marine. Durch ein umfassendes Leistungsspektrum im Marineschiffbau gehört thyssenkrupp zu den größten deutschen Unternehmen im Verteidigungsbereich und erzielte im Geschäftsjahr 2023/24 einen Umsatz von rund 2,1 Milliarden Euro. Die thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) agiert als Tochtergesellschaft vom thyssenkrupp-Konzern und hat ihren Sitz in Kiel. thyssenkrupp strebt eine Verselbstständigung des Segments an und plant den Verkauf der Marinesparte. Am neuesten Standort in Wismar wollte der Konzern im Jahr 2024 neue U-Boote für Deutschland und Norwegen bauen. Bisher blieben die entsprechenden Aufträge jedoch aus.
- Das vierte Business Unit der thyssenkrupp AG Automotive Technology ist einer der führenden Zulieferer der Automobilindustrie und produziert Hightech-Komponenten und Automatisierungslösungen für den Fahrzeugbau. Zum Produktportfolio des Bereichs gehören unter anderem Fahrwerkstechnologien, Achssysteme und die Produktion von Motorenkomponenten. Der Umsatz des Segments sank im vergangenen Geschäftsjahr leicht auf rund 7,5 Milliarden Euro.
- Mit der Umstrukturierung von thyssenkrupp entstand im Geschäftsjahr 2023/24 das neue Segment Decarbon Technologies; damit wurden die bisherigen Segmente Multi Tracks und Industrial Components aufgelöst. Das neu entstandene Segment umfasst alle Bereiche, in denen thyssenkrupp Wege zur Reduktion der CO2-Emissionen sieht und seinen Beitrag zur Energiewende leisten will. Dazu zählen unter anderem die Geschäftsbereich Rothe Erde, der Großwälzlager und Schwenkbetriebe herstellt, die in Solar- und Windenergieanlagen zum Einsatz kommen und der Bereich Nucera, der Elektrolyseanlagen zur Herstellung von grünem Wasserstoff baut. Mit seinem neu entstandenen Segment erwirtschaftete thyssenkrupp im Geschäftsjahr einen Umsatz von rund 3,9 Milliarden Euro.
thyssenkrupp setzt auf grünen Stahl
thyssenkrupp zählt mit seiner Sparte Steel Europe zu den
größten CO2-Emittenten der deutschen Industrie. Im Jahr 2022 verursachte thyssenkrupp Steel rund 16,2 Millionen Tonnen CO2-Emissionen. thyssenkrupp ist damit insgesamt für rund 2,5 Prozent der CO2- Emissionen in ganz Deutschland verantwortlich. Nicht zuletzt deshalb setzt thyssenkrupp immer mehr auf "grünen Stahl". Mit dem neuen Geschäftsbereich Decarbon Technologies will sich der Konzern auf die Stahlherstellung mit grünem Wasserstoff statt Kohle konzentrieren und damit, Unternehmensangaben zufolge, bis zum Jahr 2045 klimaneutral Stahl produzieren. Durch die Verwendung von Direktdeduktionsanlagen statt Hochöfen und der Nutzung von Wasserstoff wird dann bei der Stahlherstellung kein CO2 mehr produziert, sondern Wasserdampf. Zur Zielerreichung müssen die Wasserstoffinfrastruktur in Europa sowie die Kapazitäten der erneuerbaren Energien jedoch stark ausgebaut werden, um den Bedarf der Industrie zu decken. thyssenkrupp will im Bereich des grünen Stahls Vorreiter werden.
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