Gesamtbevölkerung von Bosnien und Herzegowina bis 2050
Die Gesamtbevölkerung von Bosnien und Herzegowina schrumpft oder stagniert seit vielen Jahren in Folge und beträgt im Jahr 2023 rund 3,19 Millionen Einwohner:innen. Für 2024 wird ein Wert von ebenfalls 3,16 Millionen prognostiziert. Die Fertilitätsrate Bosnien und Herzegowinas ist eine der niedrigsten weltweit. Das Land wäre daher dringend auf eine nachhaltige Immigration angewiesen, um die niedrige Fertilitätsrate zu kompensieren. Das Gegenteil ist aber der Fall. Das Land verliert kontinuierlich Einwohner:innen durch die Emigration.
Perspektivlosigkeit führt zu Auswanderungswelle
Bosnien und Herzegowina weist eine hohe Arbeitslosigkeit und extrem hohe Jugendarbeitslosigkeit auf, die besonders junge Bosnier dazu zwingt, ihr Glück im Ausland zu suchen. Besonders hoch war der Bevölkerungsrückgang im Zeitraum 2011 bis 2015. Bosnien und Herzegowina ist bisher nur ein potenzieller Beitrittskandidat der Europäischen Union (EU). Aufgrund der politischen und ethnischen Spannungen im Land wird allgemein von einem noch langen Weg zur EU-Mitgliedschaft ausgegangen. Die EU-Mitgliedschaft würde, aufgrund der Personenfreizügigkeit, kurzfristig eher zu noch höherer Auswanderung führen, bevor sich mittel- bis langfristig die Entwicklung umkehren könnte.
Natürliche Bevölkerungsentwicklung oder Migration?
Grundsätzlich kann bei der Bevölkerungsentwicklung zwischen dem natürlichen Bevölkerungswachstum und der Zuwachsrate (allgemeines Bevölkerungswachstum) unterschieden werden:natürliches Bevölkerungswachstum
- Das natürliche Bevölkerungswachstum ergibt sich aus der Verrechnung von Geburten und Todesfällen.
Zuwachsrate
- Bei der Zuwachsrate wird das natürliche Bevölkerungswachstum mit dem Migrationssaldo, also dem Saldo aus Immigration (Einwanderung) und Emigration (Auswanderung) verrechnet.
Zusammenhang
- Industrieländer benötigen im Allgemeinen eine Geburtenrate (Fertilitätsrate) von durchschnittlich 2,1 Kindern je Frau, um den Bestand der Population konstant zu halten (Bestandserhaltungsniveau). Für ein positives Bevölkerungswachstum wird dementsprechend eine höhere Geburtenrate oder ein positiver Migrationssaldo benötigt.