Dauer der Wohnungslosigkeit in Deutschland nach Geschlecht 2022
Im Jahr 2022 waren 43,1 Prozent der Wohnungslosen in Deutschland* seit weniger als zwei Monaten vom Wohnungsverlust betroffen. Damit war dies der häufigste Zeitraum; bei 7,3 Prozent hingegen dauerte die Situation schon 5 Jahre oder länger an.
Was muss bei diesen Daten berücksichtigt werden?
Wohnungslos sind laut BAG Wohnungslosenhilfe zum einen Personen, die aufgrund ordnungsrechtlicher Maßnahmen ohne Mietvertrag, d.h. lediglich mit Nutzungsverträgen in Wohnraum eingewiesen oder in Notunterkünften untergebracht werden, wobei die Kosten nach Sozialgesetzbuch XII und / oder II übernommen werden. Ebenfalls als wohnungslos gelten Personen, die sich in Heimen, Anstalten, Notübernachtungen, Asylen oder Frauenhäusern aufhalten, weil keine Wohnung zur Verfügung steht, die als Selbstzahler in Billigpensionen leben, die bei Verwandten, Freunden und Bekannten vorübergehend unterkommen sowie Personen, die ohne jegliche Unterkunft, also obdachlos sind.
Wohnungslosigkeit und Obdachlosigkeit in Deutschland
Die Begriffe Wohnungslosigkeit und Obdachlosigkeit werden häufig fälschlicherweise synonym verwendet. Obdachlosigkeit ist ein Teil der Wohnungslosigkeit, der oft mit Armut einhergeht. Obdachlose Menschen besitzen keinen festen Wohnsitz und keine Unterkunft: Sie übernachten auf der Straße (z.B. in Parks oder Bahnstationen). Als wohnungslos gelten Personen, die keinen gültigen Mietvertrag besitzen und in Notunterkünften, staatlich finanzierten Wohnheimen oder auch bei Freunden übernachten. Die aktuellste Schätzung für 2022 belief sich auf rund 607.000 Wohnungslose in Deutschland. Dabei war der größte Anteil an Wohnungslosen ohne Unterkunft zwischen 50 und 64 Jahre alt, während es bei verdeckt Wohnungslosen anteilig 30- bis 39-Jährige waren. Circa jeder dritte Wohnungslose hatte dabei eine ausländische Staatsbürgerschaft.