Opfer von Femiziden in Deutschland bis 2023
Im Jahr 2023 wurden in Deutschland 938 Frauen und Mädchen als Opfer von (versuchten und vollendeten) Femiziden polizeilich erfasst. Damit stieg ihre Zahl das zweite Jahr in Folge.
Was bedeutet Femizid?
Femizide werden laut Quelle verstanden als Tötungsdelikte an Frauen, weil sie Frauen sind, das heißt aufgrund einer von der Annahme geschlechtsbezogener Ungleichwertigkeit gegen Frauen geleiteten Tatmotivation. Da die Kriminalstatistik solche Motive nicht erfasst, sind die hier gezeigten Zahlen als Annäherung zu verstehen. Sie umfassen weibliche Opfer von Mord (auch im Zusammenhang mit Sexualdelikten), Totschlag und minder schwerem Fall des Totschlags, sowie Körperverletzung mit Todesfolge. Besonders bei Tötungsdelikten an Frauen innerhalb der Familie und in Partnerschaften kann die Motivation eher als geschlechtsspezifisch angenommen werden.
Gewalt gegen Frauen in Deutschland
Laut dem Women Peace and Security Index 2023 leben Frauen in Afghanistan und Jemen am gefährlichsten. Doch auch Deutschland hat einen Anteil an den weltweit geschätzt 51.100 Femiziden durch Partner oder Familienangehörige. Oft gehen Femizide mit häuslicher Gewalt einher. So waren im Jahr 2023 rund 71 Prozent der Opfer von häuslicher Gewalt und sogar 79 Prozent der Opfer von Partnerschaftsgewalt Frauen. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, geschlechterspezifische Präventionsmaßnahmen gegen häusliche Gewalt zu verstärken, um potenzielle Femizide zu verhindern.