Entwicklung des Passagieraufkommens auf deutschen Flughäfen in 2019 und 2023

Die Flughäfen in Karlsruhe/Baden-Baden (FKB) und Weeze (HRN) am Niederrhein haben unter den größten deutschen Flughäfen im Jahr 2023 rund 30 Prozent mehr Passagiere als noch im Jahr 2019. Damit entwickeln sich diese Flughäfen entgegen der Erwartung in der weltweiten Passagierluftfahrt, nach der im Jahr 2023 noch nicht an die Zahlen vor der Corona-Pandemie angeknüpft werden konnte.

Kleine Flughäfen erholen sich schneller als größere

Auffällig ist, das zwischen den Jahren 2019 und 2023 vor allem kleinere Flughäfen Fluggäste gewonnen bzw. nur moderat verloren haben. Erst auf Position 10 befindet sich mit Frankfurt (FRA) ein großer deutscher Flughafen, den durchschnittlich mehr als eine Million Fluggäste pro Monat nutzen. Das Passagieraufkommen des zweitgrößten Flughafen in Deutschland München (MUC) liegt noch rund 23 Prozent unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie, das vom Berliner Flughafen BER sogar noch 35 Prozent darunter.

Flüge von kleinen Flughäfen hauptsächlich in Urlaubsregionen

Ein möglicher Grund für diese Entwicklung kann sein, dass von kleineren Flughäfen häufig Flüge von Low-Cost-Carriern in Urlaubsregionen durchgeführt werden. Die Anzahl der Urlaubsreisenden erholt sich schneller als die der Geschäftsreisenden, die teilweise statt der Geschäftsreise noch einen Videocall oder innerhalb Deutschlands auch die Bahn bevorzugen. Bis November 2023 lag der Geschäftsreiseverkehr zum Beispiel bei der Lufthansa nur bei 50 Prozent des Vorkrisenniveaus. Für die Gesamtlage im deutschen Flugverkehr (21,2 Prozent unter dem Niveau von 2019) machen Low Cost Carrier wie easyjet und Ryanair die im Vergleich zu anderen europäischen Ländern hohen Flughafengebühren verantwortlich.