Luftverkehrsbranche Deutschland - Langsame Erholung zu neuer Stärke?
Steigender Anteil der Luftfahrt am deutschen Personenverkehr
Der Luftverkehr machte im Jahr 2024 laut einer Prognose etwa 5,5 Prozent des gesamten Personenverkehrs in Deutschland aus. Bis ins Jahr 2027 wird erwartet, dass dieser Anteil auf 5,8 Prozent ansteigt. Die Top Reiseziele bei Flugreisen ab Deutschland waren im Jahr 2023 Spanien, Türkei und Italien. Der größte Flughafen Deutschlands ist der Frankfurter Flughafen. Er zählt gemessen am Passagieraufkommen zugleich zu einem der größten Flughäfen Europas, und ist außerdem der größte Frachtflughafen Deutschlands.Folgen der Corona-Krise
Die Auswirkungen der Reisebeschränkungen während der Pandemie auf die Luftfahrt waren groß. Im Jahr 2021 wurden im deutschen Luftverkehr nur etwa 73,5 Millionen Personen befördert. Im Jahr 2019 waren es noch mehr als 226 Millionen Flugpassagiere im deutschen Luftverkehr. Viele Airlines und Flughäfen mussten ihre Mitarbeiter:innen daraufhin in Kurzarbeit schicken oder entlassen.Derzeit steigt die Nachfrage nach Flügen und Urlaubsreisen wieder an, allerdings wurden im Jahr 2023 die Rekordwerte des Jahres 2019 auf keinem der großen deutschen Flughäfen wieder erreicht, wie ein Vergleich der Passagierzahlen zwischen 2019 und 2023 zeigt. Einer Prognose über die Entwicklung der Anzahl der Flüge in Deutschland bis 2030 zufolge sollen in Deutschland erst im Jahr 2029 wieder die Werte des Jahres 2019 erreichen. Grund dafür sind fehlende Geschäftsreisende und im europäischen Vergleich hohe Steuern und Gebühren.
Nachhaltiges Fliegen durch „grünes Kerosin“?
Schlüsselelement bei der Dekarbonisierung der Luftfahrt sind nachhaltige Kraftstoffe (Sustainable Aviation Fuels, SAF) aus Biomasse oder einer Kombination von Strom, Wasser und Kohlenstoffdioxid (sogenannte „E-Fuels“). Nachhaltige Kraftstoffe reduzieren die Treibhausgasemissionen gegenüber fossilem Kerosin theoretisch um bis zu 99 Prozent. Andere Quellen geben eine durchschnittliche Reduzierung von rund 70 Prozent an. Weiterer großer Vorteil: Anpassungen an den Flugzeugen oder der Infrastruktur sind nicht notwendig, aktuell könnten bereits bis zu 50 Prozent dem fossilen Kerosin beigemischt werden.Allerdings geht selbst die optimistischste Prognose geht davon aus, dass im Jahr 2050 nur etwa zwei Drittel des notwendigen Kraftstoffs nachhaltige Kraftstoffe sein werden. Deswegen werden auch langfristig Treibhausgase emittiert. Weitere Möglichkeiten, um eine Klimaneutralität zu erreichen sind nicht unumstrittene Kompensationsprogramme wie das Aufforsten von Wäldern und die unterirdische Speicherung von CO2 (sogenanntes Carbon Capture).