
Passagierwachstum durch Corona-Krise gestoppt
Im Jahr 2019 wurden an den Berliner Flughäfen mit rund 35,6 Millionen so viele Passagiere gezählt wie noch nie. Im Zuge der Corona-Krise ging das Passagieraufkommen im Jahr 2020 jedoch deutlich zurück. Berlin-Tegel war vor seiner Schließung der viertverkehrsreichste Flughafen Deutschlands nach Anzahl der Passagiere. Das Gelände des ehemaligen Flughafens soll als Forschungs- und Industriepark sowie Wohn- und Erholungsgebiet weiter genutzt werden. Der neue BER-Flughafen hat zurzeit eine Passagierkapazität von 45 Millionen. Ohne die Corona-Krise wäre diese Passagierkapazität gemäß Experten bereits zu klein. Bis zum Ende der 2020-er Jahre soll 1.470 Hektar große Flughafen jährlich rund 48 Millionen Passagiere befördern können.
Hohe Verluste beim Flughafenbetreiber
Der BER-Airport wird durch die Flughafen Berlin Brandenburg GmbH betrieben, welche zu jeweils 37 Prozent den Ländern Berlin und Brandenburg gehört. Aufgrund der Dauerbaustelle schrieb die Flughafen Berlin Brandenburg GmbH in den letzten Jahren große Verluste. Der Verlust des Konzerns lag im Jahr 2019 bei knapp 96 Millionen Euro. Gemäß einer Prognose wird der BER-Flughafen auch nach der Corona-Krise nicht rentabel werden und darum zur Abwendung der Insolvenz Finanzhilfen von insgesamt fast 1,7 Milliarden Euro benötigen.
Schlechtes Image des neuen Flughafens
Kritische Stimmen bezeichnen den neuen Flughafen aufgrund seiner langen Bauzeit als Pannenprojekt. Gründe für die längere Bauzeit und die damit verbundenen höheren Kosten waren diverse Baufehler, unter anderem der zuerst mangelhafte Brand- und Lärmschutz und Probleme bei den geplanten Flugrouten. Vor der Eröffnung mussten noch 450 Mülleimer ausgetauscht und danach eine undichte Stelle im Dach repariert werden. In einer Umfrage aus dem Frühjahr 2020 gaben nur 29 Prozent der Befragten an, dass sie sich auf die Eröffnung des neuen BER-Airports freuen.