Die Umlaufbahn unseres Planeten ist voll mit allerlei Objekten - die meisten Trabanten sind menschlichen Ursprungs und rasen als Trümmer um die Erde. Die Vermüllung des Erdorbits ist ein weitreichendes Problem und gefährdet weitere Weltraummission sowie aktive Satelliten. Die europäische Weltraumbehörde (ESA) hat auf der sechsten internationalen Konferenz zum Thema Weltraummüll beschlossen, dass unmittelbarer Handlungsbedarf bei der Beseitigung besteht und zukünftige Missionen nachhaltiger und verantwortungsvoller bestritten werden sollen.
Laut Angaben der ESA befinden sich momentan rund 6.250 Satelliten im Erdorbit (Stand: Januar 2021), von denen rund 2.350 nicht mehr genutzt werden und Gefahr laufen von umherfliegenden Trümmern getroffen zu werden. Über 28.000 dieser Trümmerteile stehen unter stetiger Beobachtung weltweiter Weltraumüberwachungsnetzwerke. Schätzungsweise befinden sich etwa 34.000 Objekte in der Umlaufbahn, die größer als zehn Zentimeter sind. Etwa 900.000 sind zwischen einem und zehn Zentimetern groß und über 100 Millionen Teilchen sind kleiner als ein Zentimeter. Das Gesamtgewicht aller Objekte im Orbit schätzen die Expert_innen auf über 9.200 Tonnen.
Einige der Weltraumtrümmer erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 30.000 Kilometern pro Stunde und zersplittern beim Zusammenprall mit anderen Objekten in noch mehr gefährliche Einzelteile. Diesem Kaskaden-Effekt will die ESA mithilfe der Mission “Clean Space” vorbeugen. Im Rahmen dieser sollen Technologien weiterentwickelt und umgesetzt werden, die Weltraumschrott gezielt einfangen und kontrolliert aus der Erdumlaufbahn befördern können.