Der völkerrechtswidrige russische Angriff auf die Ukraine hat viele Städte und Dörfer verwüstet und die Menschen aus ihrer Heimat vertrieben. Ähnlich verheerend ist das Ausmaß der Zerstörung der ukrainischen Landwirtschaft. Das Land, welches wegen seiner fruchtbaren Böden und wegen des großen Agrarsektors als Kornkammer Europas galt, musste vor allem im Osten starke Verluste hinnehmen.
Laut einer Auswertung des Agrocenters der Kyiv School of Economics belaufen sich die landwirtschaftlichen Schäden und Verluste seit Beginn des Krieges auf einen finanziellen Wert von rund 80 Milliarden US-Dollar (Stand. 31 Dezember 2023). Dabei entfallen rund 69,8 Milliarden US-Dollar auf Ernteausfälle, Verluste durch verringerte Inlandspreise für landwirtschaftliche Produkte, gestiegene Produktions- und Rekultivierungskosten. Die restlichen etwa 10,3 Milliarden US-Dollar sind zerstörte und beschädigte Sachanlagen, wie zum Beispiel Maschinen, Fahrzeuge und Einrichtungen, aber auch Saatgut und Vieh. Allein der finanzielle Verlust durch zerstörte, beschädigte oder gestohlene Traktoren beträgt laut Schätzung der Experten rund 1,6 Milliarden US-Dollar.
Das größte Ausmaß der Zerstörung haben die Expert:innen in den Oblasten Cherson und Saporischschja und Charkiw festgestellt. Die Schäden und Verluste werden in allen drei Regionen auf jeweils mehr als sieben Milliarden US-Dollar geschätzt. Mehr als 60 Prozent entfallen jeweils auf Ernte und Produktion.