Polizei, dein Freund und Helfer – diesem Sprichwort würden wohl immer mehr Bürger:innen der EU widersprechen. Das zeigt jedenfalls eine Umfrage im Rahmen des Eurobarometers der Europäischen Kommission. Demnach denken mehr als ein Viertel der europaweit befragten Personen, dass die Polizei ein Korruptionsproblem hat und ihre Macht missbraucht.
Insbesondere in Bulgarien und Griechenland ist dieser Eindruck weitverbreitet – mehr als die Hälfte der dort befragten Menschen bestätigen dies. Aber auch in Frankreich ist der Anteil derer mit 40 Prozent deutlich über dem EU-Durchschnitt. Grund dafür sind vor allem häufige Fälle von Polizeigewalt in den letzten Jahren, die besonders bei Streiks und Protesten vorkommen, diese jedoch teilweise auch erst auslösen. So wie es zum Beispiel momentan der Fall ist, nachdem ein Polizist einen erst 17-jährigen Jungen in einem Pariser Vorort getötet hat.
Frankreich gehört laut Eurobarometer neben Malta (+22 Prozentpunkte) zu den Ländern, in denen das Misstrauen gegenüber der Polizei am stärksten angestiegen ist (+9 Prozentpunkte). Insgesamt ist die Skepsis in 14 von 27 Ländern gewachsen. Zehn Länder haben etwas an Vertrauen dazugewonnen. In Österreich (15 Prozent), Deutschland (13 Prozent) und Dänemark (10 Prozent) bleibt der Anteil der Personen, die Machtmissbrauch bei der Polizei wahrnehmen, auf einem gelichbleibend geringen Niveau.