Seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Februar 2022 waren Staudämme in der Ukraine bereits mehrfach Ziel von Angriffen. Das Ausmaß der diesbezüglichen Zerstörung, das die Sprengung des Nowa-Kachowka-Damms am 6. Juni zur Folge hatte, ist in diesem Krieg allerdings bisher unerreicht. Laut Innenministerium der Ukraine forderte das Ereignis zehn Todesopfer, 42 Menschen gelten als vermisst. Satellitenaufnahmen zufolge seien Stand 7. Juni rund 87 Quadratkilometer urbaner Fläche betroffen, die Gesamtfläche der Überflutung beläuft sich auf 520 Quadratkilometer. Die Ukraine und Russland haben sich gegenseitig beschuldigt, dieses mögliche Kriegsverbrechen begangen zu haben.
Am 12. Juni sei laut russischen und ukrainischen Quellen ein weiterer Staudamm am Fluss Mokri Yaly in der Region Donezk zerstört worden, die Auswirkungen seien jedoch nicht mit der Sprengung des 18 Kubikkilometer Wasser fassenden Nowa-Kachowka-Staudamms zu vergleichen. Laut der ukrainischen Regierung habe Russland den Damm zerstört, um den ukrainischen Vormarsch in der Region zu verlangsamen. Da die Dämme in der Ukraine eine immer wichtigere Rolle im Krieg spielen, zeigt diese Infografik, wo sich die über 1.000 sehr kleinen, kleinen und mittelgroßen Stauseen des Landes befinden und wie viel Wasser sie vor Beginn des Konflikts fassten.