Turkmenistan war mit 909 Tagen das Land, das seit dem 1. Januar 2020 coronabedingt am längsten für ausländische Reisende unzugänglich war. Zwischen diesem Datum und dem 4. Dezember 2022 war der zentralasiatische Staat dementsprechend nur für 160 Tage nicht völlig abgeschottet. Wie unsere Grafik auf Basis von Daten des Government Response Trackers (GRT) der University of Oxford zeigt, haben vor allem kleine Länder ihre Grenzen lange geschlossen gehalten.
Die Inselstaaten Tonga, Vanuatu und Kiribati, die jeweils weit unter 500.000 Einwohner:innen aufweisen, landen beispielsweise im weltweiten Vergleich auf dem zweiten, vierten und fünften Platz. Eine der deutlichsten Ausnahmen im Zusammenspiel von Dauer der Grenzschließungen und Bevölkerungszahl ist Japan. Das ostasiatische Land weist rund 127 Millionen Einwohner:innen auf und hielt seine Grenzen laut GRT-Auswertung zwischen dem 28. Dezember 2020 und dem 23. Mai 2022 für alle ausländischen Reisenden komplett geschlossen. Für Individualtourist:innen galt der Reisestopp bis zum 11. Oktober dieses Jahres. Deutschland liegt mit 59 Tagen im unteren Drittel der 187 untersuchten Länder und Gebiete.
Laut des World Travel & Tourism Council betrug der Anteil des Tourismus am globalen Bruttoinlandsprodukt 2019 rund zehn Prozent. 2020 sank dieser Wert auf etwa fünf Prozent und stieg im folgenden Jahr wieder auf knapp über sechs Prozent an. Schätzungen zufolge beliefen sich die Verluste im Tourismussektor im ersten Coronajahr weltweit auf etwa fünf Billionen US-Dollar. Hierzulande lag der Umsatz in der Reisebranche, also von Reisebüros, Reiseveranstaltern und Erbringern sonstiger Reservierungsdienstleistern, im Jahr 2019 bei 11,8 Milliarden Euro und fiel im ersten Pandemiejahr auf 3,6 Milliarden Euro.