Lediglich 15 europäische Länder beteiligen sich derzeit an der Entwicklung einer digitalen Zentralbankwährung. Darunter versteht man virtuelles Geld ähnlich wie Bitcoin oder Ethereum, das allerdings nicht dezentral gespeichert, sondern von einer offiziellen Zentralbank ausgestellt wird. Während in einigen Ländern schon Pilotprogramme für digitale Währungen laufen, ist die Beteiligung an der Entwicklung des EU-Äquivalents D-Euro spärlich, wie die Grafik zeigt.
Die Technologie hinter dem D-Euro, der frühestens 2026 ausgerollt werden soll, ist dabei relativ konservativ. Setzen einige EU-Länder in speziellen Unterprogrammen beispielsweise auf Blockchain-Technologie, will die Europäische Zentralbank den Digital-Euro als Quasi-Paypal-Alternative anbieten, also als digitales Konto mit einer Einlage von maximal 3.000 Euro. Der Grad des Engagements für den D-Euro ist schwankend. Frankreich beteiligt sich aktiv an experimentellen Umsetzungsphasen der Digitalwährung, während andere EU-Mitglieder wie Deutschland skeptisch ob des Nutzens einer einheitlichen Digitalwährung sind. Litauen hingegen geht mit der LBCOIN als Testballon für eine nationale Kryptowährung einen gänzlich anderen Weg, genau wie Spanien. Im Juni 2021 schlug die dort regierende Sozialistische Arbeiterpartei vor, eine vom D-Euro unabhängige nationale Digitalwährung einzuführen.
Bisher gibt es weltweit nur fünf Länder mit einer digitalen Zentralbankwährung. In St. Kitts und Nevis, Antigua und Barbuda, St. Lucia und Grenada wurde im März 2021 DCash eingeführt, in den Bahamas gibt es schon seit 2019 den Sand Dollar.