Menschen mit Vorerkrankungen sind besonders gefährdet, so schwer an COVID-19 zu erkranken, dass sie in einem Krankenhaus behandelt werden müssen: Diese Theorie konnte nun von einem deutschen Forschungsteam bestätigt werden. Das Team um Christian Karagiannidis von den Kliniken der Stadt Köln hat dazu einen Artikel im Fachmagazin The Lancet veröffentlicht. Für die aktuelle Studie werteten die Forscher die Daten von rund 10.000 Erwachsenen aus, die zwischen Februar und April mit einer diagnostizierten COVID-19-Erkrankung in deutschen Krankenhäusern behandelt wurden.
Das Ergebnis: Die Mehrheit von ihnen hatte eine oder mehrere Vorerkrankungen. 56 Prozent der PatientInnen litten unter Bluthochdruck, 28 Prozent an Diabetes, 27 Prozent an Herz-Rhythmus-Störungen und 6 Prozent an Fettleibigkeit, wie die Statista-Grafik zeigt.
Entgegen der Annahme, dass vor allem ältere Menschen schwere Verlaufe bei einer Infektion mit dem SARS-Cov-2-Erreger erleben, waren jedoch auch junge Menschen unter den KrankenhauspatientInnen: Rund 29 Prozent von ihnen waren in der weit gefassten Altersgruppe von 18 bis 59 Jahre.
Die Daten wurden von den ForscherInnen den Abrechnungsdaten der Krankenkasse AOK entnommen, bei der rund ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland versichert ist. Eine Einschränkung gibt es jedoch: Aus den Daten der AOK geht nicht hervor, ob die PatientInnen wegen ihrer COVID-19-Erkrankung oder einer anderen Erkrankung im Krankenhaus behandelt wurden.