Während der Corona-Krise übernehmen mehr Väter die Verantwortung für die Betreuung ihrer Kinder als vor der Krise. Das zeigt die Statista-Grafik auf Basis einer Umfrage der Väter GmbH (PDF-Download). Danach gaben 48 Prozent der befragten Väter an, dass die Hauptverantwortung für die Kinderbetreuung zwischen beiden Partnern in etwa gleich aufgeteilt ist. Für die Zeit vor der Krise gaben dies lediglich 40 Prozent der Befragten an. Dazu passend sank die Zahl der Väter die angaben, dass ihre Partnerin bzw. ihr Partner während der Krise hauptsächlich die Betreuungsverantwortung übernimmt. Auch gaben mehr Väter an, dass sie hauptverantwortlich sind für die Kinderbetreuung.
Der Gründer und Geschäftsführer der Väter GmbH, Volker Baisch, sieht in der Umfrage auch einen Beitrag zur gesellschaftlichen Diskussion über die Frage, ob die Corona-Krise ein Rückschlag für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern darstellt: „Ich denke auch, das die Rollback-Diskussion gerade nicht sehr hilfreich ist - nicht für Mütter und auch nicht für Väter. Beide machen gerade einen unglaublichen Job, denn ich spreche täglich mit vielen Vätern und Paaren.“
Allerdings gibt es auch andere Umfragen, denen zufolge hauptsächlich die Mütter während der Corona-Krise im Beruf kürzertreten, um sich um Haushalt und Kinder kümmern zu können. Sie sind durch ihre häuslichen Aufgaben auch häufiger vom Burnout bedroht als Väter. Letztere sollten dies zum Anlass nehmen, sich künftig noch stärker ins Familienleben und die Kinderbetreuung einzubringen. Dann könnte die Krise eine echte Chance dafür sein, dass die partnerschaftliche Aufgabenteilung in Familien künftig noch besser und gerechter gelingt.