Obwohl der Ernst der Lage den Verantwortlich schon früher hätte klar sein können, wurden im Skiort Ischgl erst spät Präventivmaßnahmen gegen den Coronavirus-Ausbruch ergriffen. Die Folge waren tausende Ansteckungen unter den Urlaubern, welche die Krankheit anschließend in 45 Länder auf allen Kontinenten einschleppten.
Laut Verbraucherschutzverein (VSV) meldeten sich in den letzten Wochen 5.384 mutmaßlich in Ischgl infizierte Menschen, um Sammelklage gegen den Staat Österreich einzureichen. Schätzungsweise 9.500 Deutsche haben sich nach Angaben des RKI in Österreich infiziert. Der VSV verbuchte 3.680 dieser Fälle, die demnach auf Ischgl zurückzuführen sind. Auch viele Schweizer und selbst Österreicher erkrankten nach dem Aufenthalt im Tiroler Skiort an COVID-19. Die Niederlande traf es mit 526 gemeldeten Fällen nach Deutschland am schwersten.
Der Fall muss nun juristisch aufgearbeitet und Fehlverhalten von Veranstaltern und Politik eingeräumt werden. Noch werden Gutachten abgewartet bevor die Klage in Kraft tritt. Der Druck auf Politiker und Behörden erhöht sich.