Der Bildungssektor ist einer der wichtigsten Aufgabenbereiche des Staats, der entsprechend in ihn investiert: Laut den aktuellsten verfügbaren Zahlen betrugen die
in Österreich im Jahr 2021 rund 22,3 Milliarden Euro und stiegen damit auf einen erneuten Höchststand. Ihre
hingegen sank leicht auf 5,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Betrachtet man die einzelnen
, so wird mit circa 6,5 Milliarden Euro am meisten für die Allgemein bildenden Pflichtschulen (APS) ausgegeben, gefolgt von den Universitäten mit etwa 5,2 Milliarden Euro. Doch nicht nur die öffentliche Hand, sondern auch die Haushalte investieren in Bildung: 2022 beliefen sich die
Bildungsstand
Der Bildungsstand der Bevölkerung wird anhand des höchsten erreichten Bildungsabschlusses gemessen. Dabei zeigt sich in Österreich
in den letzten Jahren ein zunehmender Anteil von akademischen Abschlüssen (Hochschule, höhere Schule), während rein berufsbildende Abschlüsse oder lediglich ein Pflichtschulabschluss rückläufig sind. Allerdings bestehen deutliche Unterschiede nach Faktoren wie
Bundesland,
Alter und
Migrationshintergrund. Außerdem stieg der
Anteil der frühen Schulabgänger, der in einem guten Bildungssystem möglichst niedrig sein sollte, 2022 auf einen Höchststand von 8,4 Prozent.
Kindertagesbetreuung
Die erste Ebene des Bildungssystems ist der Vorschul- bzw. Elementarbereich mit den
Kinderbetreuungseinrichtungen. Insgesamt gab es in Österreich im Jahr 2022/2023 rund 9.720 Krippen, Kindergärten, Horte und altersgemischte Einrichtungen, in denen circa 388.000
Kinder betreut wurden. Die entsprechende
Betreuungsquote lag bei 29,9 Prozent bei den 0- bis 2-Jährigen und bei 94,4 Prozent bei den 3- bis 5-Jährigen. Der Bedarf an externer Betreuung nimmt seit Jahren tendenziell zu, vor allem bei den jüngeren Kindern, weshalb auch das
Personal in Kinderbetreuungseinrichtungen ausgebaut wird - gut 67.300 Betreuer sind dort tätig.
Schulwesen

In Österreich besteht eine Schulpflicht von neun Klassenstufen, die in der Regel im Alter von sechs bis 15 Jahre greift und sich über mehrere Schularten erstreckt. Im Anschluss können noch höhere allgemeinbildende oder berufsbildende Schulen besucht werden. Insgesamt bestanden im Jahr 2022/2023 rund 5.920 öffentliche und private
Schulen, womit ihre Zahl so niedrig war wie zuletzt unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg. Allerdings kann ein Standort mehrere
Schularten umfassen; der mit Abstand häufigste Schultyp sind dabei die Allgemein bildenden Pflichtschulen mit circa 4.430 Einrichtungen. Konträr zur stetig sinkenden Zahl der Schulen stieg jene der
Schüler auf etwa 1,16 Millionen. Unterrichtet wurden sie von ungefähr 134.000
Lehrern. Abgeschlossen wird die Schulausbildung je nach Schultyp mit einer
Reife- oder Diplomprüfung, von denen im Jahr 2022 über 40.200 bestanden wurden.
Berufsausbildung / Lehre
Zwischen dem Schulwesen und dem Lehrbereich besteht eine gewisse Überschneidung, denn in Österreich ist das duale System einer parallelen Ausbildung in Lehrbetrieb (Praxis) und Berufsschule (Theorie) üblich. Im Jahr 2023 gab es rund 108.000
Lehrlinge; ihre Zahl war nach einer längeren Phase mit deutlichen Rückgängen zuletzt recht stabil. Die
Lehrlingsquote, d.h. der Anteil der Lehrlinge im ersten Lehrjahr an allen 15-Jährigen, sank allerdings auf 39,1 Prozent; zudem stieg 2022 die
Lehrabbruchquote auf einen Rekordwert von 19,8 Prozent. Insgesamt besteht auf dem
Ausbildungsmarkt seit 2021 ein Überschuss an offenen Lehrstellen, also eine Nachfragelücke.
Hochschulsektor

Der Zugang zu einer Hochschule ist in Österreich über die allgemeine Hochschulreife (Matura), die an Allgemeinbildenden und Berufsbildenden Höheren Schulen abgelegt wird, eine Studienberechtigungsprüfung oder eine Berufsreifeprüfung möglich. Insgesamt gab es im Jahr 2022/2023 rund 393.000
Studierende und damit so viele wie noch nie. Die wichtigste
Hochschulart sind dabei die öffentlichen Universitäten mit circa 280.000 Studenten, gefolgt von den eher praxisnahen Fachhochschulen mit etwa 70.600. Daneben bestehen noch Pädagogische Hochschulen für die Lehrerausbildung sowie Privatuniversitäten und Theologische Lehranstalten. Spartenübergreifend waren ungefähr 76.300
Lehrpersonen an den Hochschulen tätig; und 2021/2022 konnten knapp 72.300
Studienabschlüsse gefeiert werden.
Erwachsenenbildung / Lebenslanges Lernen

Doch die Bildungsreise ist auch mit dem erfolgreichen Besuch einer Hochschule nicht unbedingt beendet: Zunehmend ist Fort- und Weiterbildung gefragt, gerade im Beruf, und laut einer Umfrage aus dem Sommer 2022 ist dies für 80 Prozent der Österreicher ein
wichtiger Faktor im Leben. 2022 hat sich auch die
Teilnahmequote an Weiterbildungsaktivitäten wieder deutlich auf 15,8 Prozent der 25- bis 64-Jährigen erhöht, nachdem sie zuvor Corona-bedingt eingebrochen war. Entsprechende Kurse und Veranstaltungen werden dabei von diversen
Einrichtungen der Erwachsenenbildung angeboten; besonders relevant sind hier die
Volkshochschulen.
Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Eine Gewähr für
die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht
übernommen werden. Aufgrund unterschiedlicher Aktualisierungsrhythmen
können Statistiken einen aktuelleren Datenstand aufweisen.