Wald und Wildtiere in Deutschland - Statistiken und Fakten
Heimat für einheimische Arten und Exoten
Die Vielfalt der wild lebenden Tiere in Deutschland ist nicht nur groß, sondern auch stetigem Wandel unterworfen. Typische Beispiele für in Deutschland heimische, wild lebende Tierarten sind Wölfe oder Weißstörche, deren Populationen zuletzt beide wuchsen. Einen Überblick über die herkömmlich als "Wild" bekannten Tierarten bildet die jährliche Gesamtjagdstrecke ab, also die Zählung der in einem Jahr durch Jäger erlegten Tiere. Im Jagdjahr 2022/23 war das Rehwild mit rund 1,3 Millionen erlegten Tieren die häufigste Jagdbeute des Menschen.Eines der ungewöhnlicheren Beispiele für in Deutschland lebende Wildtiere ist eine Nandupopulation in Norddeutschland, der im Jahr 2023 etwa 91 Tiere angehörten. Die Nandus waren im Jahr 2000 aus einem Gehege ausgebrochen und wuchsen seitdem zu einer stabilen Population in der Grenzregion von Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein heran.
Invasive Arten und Klimawandel bedrohen Ökosysteme
Ökosysteme wie der Wald oder die in freier Wildbahn lebenden Tierarten sind ständigen Einflüssen durch ihre natürliche oder die durch den Menschen veränderte Umwelt ausgesetzt. Im Jahr 2024 waren 45 Arten in Deutschland bekannt, die als gebietsfremd und invasiv gelten. Solche Tiere und Pflanzen stellen eine erhebliche Gefahr für heimische Arten und ihre Ökosysteme dar, indem sie unter anderem Lebensräume sowie Nahrungsquellen der Einheimischen verdrängen. Zu den in Deutschland bekanntesten invasiven Arten zählen Waschbären und Nutrias.Für vom Menschen gehaltene Tiere können Wölfe zum Risiko werden, wie die Zahl der durch Wölfe verletzten und getöteten Nutztiere zeigt, während der Wald vor allem unter der zunehmenden Trockenheit im Zeichen des Klimawandels leidet: Sie macht die Bäume anfälliger für den Befall durch Schädlinge wie den Borkenkäfer sowie für zuletzt immer häufiger auftretende Waldbrände. Seit 2017 gibt der Wald in Deutschland aufgrund der klimabedingten Schäden mehr Kohlenstoff ab, als er aufnimmt, wodurch er sich von einem Kohlenstoffspeicher zu einer Kohlenstoffquelle gewandelt hat.
Der Wald ist nicht nur wichtiger Lebensraum für Wildtiere und Pflanzen, sondern ist auch tief in der deutschen Kulturgeschichte verwurzelt. Doch sein ökologisches Gleichgewicht wird immer mehr durch den Klimawandel, invasive Arten und menschliche Eingriffe bedroht. Der Schutz und die nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes sind entscheidend, um die Artenvielfalt zu erhalten und die Klimafunktion des Waldes zu sichern.