Naturkosmetik: Nachhaltigkeitstrend befördert das Marktwachstum
Verbraucher:innen von Naturkosmetik
Der Großteil der Naturkosmetiknutzer:innen ist weiblich. Auch liegt oft eine nachhaltigere Lebensweise vor. So achten z. B. Vegetarier:innen beim Kauf von Kosmetika eher auf natürliche Inhaltsstoffe als der Rest der deutschen Bevölkerung. Für den Großteil der Deutschen steht beim Kauf von Körperpflegeprodukten nach wie vor die Qualität im Vordergrund, gefolgt vom Duft, der Hautverträglichkeit sowie dem Preis. Nachhaltigkeitsaspekte wie der Verzicht von umweltbelastenden Rohmaterialien sowie eine ressourcensparende Produktion spielen als Kaufkriterium für Kosmetik und Körperpflege eher eine untergeordnete Rolle. Mehr als ein Drittel der deutschen Verbraucher:innen wäre jedoch bereit, für nachhaltige Kosmetikprodukte mehr Geld auszugeben. Rund 18 Prozent gaben in einer Umfrage aus dem Jahr 2023 an, dies bereits aus Nachhaltigkeitsgründen getan zu haben.Naturkosmetik ist nicht gleich natürlich und nachhaltig: Siegel und Marken
Naturkosmetik ist kein gesetzlich geschützter Begriff und lässt sich somit auch nicht eindeutig definieren. Es gibt mittlerweile jedoch eine Vielzahl an Siegeln und Kontrollzeichen, die den Verbraucher:innen dabei helfen, natürliche und nachhaltige Kosmetikprodukte zu identifizieren. Unternehmen versuchen mitunter, sich mit verschiedenen Marketingmaßnahmen ein nachhaltiges und klimafreundliches Image zu geben, das in der Realität aber nicht existiert. Ein Blick auf die Inhaltsstoffe kann helfen, jedoch kennzeichnen Siegel nachhaltige Verfahrensweisen und natürliche Inhaltsstoffe für die Konsument:innen auf einen Blick. Dabei haben sie oft verschiedene Schwerpunkte, z. B. die Kennzeichnung veganer Produkte, der Verzicht auf Tierversuche oder die nachhaltige Herstellung der verwendeten Rohstoffe. Das unter deutschen Konsument:innen bekannteste Siegel stellt dabei die Veganblume dar.Auch lohnt es sich einen Blick darauf zu haben, welche Firmen hinter den einzelnen Produkten stecken. Einige große Kosmetikkonzerne vertreiben ausgewiesene Naturkosmetiklinien, wie z. B. L'Oréal mit der Marke Santé, agieren aber grundsätzlich weder nachhaltig noch ökologisch. Die bekannteste und meistgekaufte Naturkosmetikmarke in Deutschland ist Kneipp, gefolgt von Weleda. Hinter den beiden bekannten Unternehmen folgt die Marken alverde, die Naturkosmetikeigenmarke der Drogeriekette dm. Vorbei sind also die Zeiten, in denen natürliche Kosmetikprodukte nur in ausgewählten Bioläden oder in speziellen Abteilungen in Apotheken oder Parfümerien zu finden waren.