Abwasser entsteht u.a. in Haushalten, im Gewerbe und in der Landwirtschaft. Auch Niederschlagswasser, das von bebauten oder befestigten Flächen abfließt, zählt zur Kategorie Abwasser. Die verschiedenen Arten des Abwassers werden dabei in drei Kategorien aufgeteilt: Schmutzwasser, Regenwasser und Fremdwasser.
Schmutzwasser macht den größten Anteil in Kläranlagen aus
Schmutzwasser wird aus privaten Haushalten, Industrie und Gewerbe in die Kläranlagen geleitet. Zuletzt belief sich die
Menge des abgeleiteten Schmutzwassers auf rund 4,8 Milliarden Kubikmeter. Dies entspricht einem Anteil von rund 58 Prozent an der
Abwassermenge in öffentlichen Abwasserbehandlungsanlagen in Deutschland. Regen- und Fremdwasser nehmen jeweils einen Anteil von rund 24 bzw. 18 Prozent ein. Die Menge an abgeleitetem
Regenwasser betrug demnach im Jahr 2022 rund 2,02 Milliarden Kubikmeter.
Fremdwasser wird allgemein als Wasser bezeichnet, das ungewollt in die Kanalisation eingedrungen ist. Beispiele hierfür sind in die Kanalisation eingedrungenes Grundwasser (beispielsweise aufgrund von Undichtigkeit) oder auch Fluss- oder Drainagewasser. Mit rund 1,5 Milliarden Kubikmeter Abwassermenge an Fremdwasser eingerechnet, belief sich die gesamte
Abwassermenge in Deutschland im Jahr 2022 auf über acht Milliarden Kubikmeter.
Die genannten Abwassermengen werden über ein
Kanalnetz mit einer Länge von rund 620.000 Kilometern abgeleitet. Etwa 40 Prozent des
Gesamtnetzes waren dabei Mischwasserkanäle, 37 Prozent Schmutzwasserkanäle und 23 Prozent Regenwasserkanäle.
Betreiberstrukur
Grundsätzlich wird die Abwasserentsorgung in Deutschland über die öffentliche Hand geregelt. Diese wird wiederum an kommunale Verbände und Unternehmen übertragen, die zum größten Teil über den Verband kommunaler Unternehmen organisiert sind. Der
Umsatz von Abwasserentsorgungsunternehmen im Verband kommunaler Unternehmen (VKU) lag zuletzt bei rund sechs Millionen Euro. Die
Anzahl der Beschäftigten in Abwasserentsorgungsunternehmen im VKU war bis vor der Corona-Pandemie gestiegen, lag jedoch im Jahr 2022 bei rund 24.100 Personen. Die Abwasserbranche zählte zuletzt innerhalb der kommunalen Unternehmen neben der Strombranche zu dem Betriebszweig mit den meisten
Investitionen. Im Jahr 2022 wurden knapp 2,3 Milliarden Euro in die Abwasserwirtschaft investiert.
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