Das Handwerk ist in Deutschland eines der größten Erwerbstätigkeitsfelder und gleichzeitig der Wirtschaftssektor mit den
- nur der Bereich Industrie und Handel verfügt über mehr Auszubildende als das Handwerk. Rund ein Drittel aller Auszubildenden sind deutschlandweit in handwerklichen Berufen tätig. Und trotzdem hat die Branche vermehrt Schwierigkeiten neue Lehrlinge zu finden. Dem Zentralverband des Deutschen Handwerks zufolge, gibt es in Deutschland mehr als 150.000 nicht besetzte Stellen im Handwerk. Die Branche hat damit neben dem Fachkräftemangel vor allem auch ein Nachwuchsproblem, welches das Handwerk zunehmend belastet. Für Betriebe wird es immer schwieriger, Auszubildende zu finden.
Sinkende Anzahl an Auszubildenden im deutschen Handwerk
Die
Zahl der Auszubildenden im Handwerk unterliegt seit den 1990er Schwankungen, verzeichnet seit einigen Jahren aber tendenziell einen Rückgang. Im Jahr 2023 gab es rund 342.000 Lehrlinge im deutschen Handwerk - im Vergleich zum Jahr 1990 ist dies ein Rückgang um 34 Prozent. Den höchsten Lehrlingsbestand gab es in den Jahren 1995 bis 1999 mit mehr als 600.000 Lehrlingen im Handwerk, danach entwickelten sich die Zahlen rückläufig. Trotzdem ist das Handwerk, nach dem Bereich Industrie und Handel, nach wie vor der
zweitgrößte Zuständigkeitsbereich nach Anzahl der Auszubildenden in Deutschland.
Das mit Abstand
ausbildungsstärkste Gewerbe im Handwerk ist das Elektro- und Metallgewerbe mit rund 184.700 Auszubildenden. Im Bekleidungs-, Textil- und Ledergewerbe sind hingegen lediglich knapp ein Prozent der Auszubildenden innerhalb des Handwerks tätig. Zu den Berufen im Handwerk mit den
meisten unbesetzten Ausbildungsplätzen zählen Klempner, Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk sowie Beton- und Stahlbauer.
Welches ist der beliebteste Ausbildungsberuf im Handwerk in Deutschland?
Der
beliebteste Ausbildungsberuf im deutschen Handwerk ist der/die Kraftfahrzeugmechatroniker:in mit rund 61.000 Lehrlingen im Jahr 2023, gefolgt von Elektroniker:innen und Anlagenmechaniker:innen für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Diese Berufe bilden auch die drei
stärksten Berufe männlicher Auszubildender ab, während bei den
weiblichen Lehrlingen der Friseurberuf mit rund 11.100 Auszubildenden im Jahr 2023 am beliebtesten war. In Hinblick auf die
Anzahl der neu angeschlossenen Ausbildungsverträge wurde im Jahr 2023, nach einem vorübergehenden Rückgang im Jahr 2022, ein erneuter Anstueg verzeichnet. Von den rund 130.400 Neuanfänger:innen im Handwerk hatten jeweils rund 43 Prozent einen
Realschulabschluss. Etwa 34 Prozent der Neu Auszubildenden konnten einen Hauptschulabschluss vorweisen.
Im Jahr 2023 wurden rund 20.400
Meisterprüfungen und 86.700
Gesellen- bzw. Abschlussprüfungen bestanden. Auch die Zahlen nehmen seit einigen Jahren signifikant an, so gab es im Jahr 1999 noch mehr als 161.000 bestandene Gesellen- bzw. Abschlussprüfungen.
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