Radio in der Schweiz: Daten & Fakten
Die Radionutzung sinkt
Dennoch ging die Radio-Tagesreichweite in der Schweiz in den letzten Jahren zurück. Lag die Tagesreichweite in der Deutschschweiz 2014 noch bei knapp 88 Prozent, fiel sie bis 2024 auf knapp 72 Prozent. Auch die Dauer der Radionutzung nimmt immer weiter ab. Die Tagesreichweite ist dagegen in der italienischen Schweiz am höchsten. Ebenso ist die durchschnittliche Radiohördauer in der italienischen Schweiz sowie in der Deutschschweiz am längsten. Dort lag sie im Jahr 2024 im Schnitt bei 85 Minuten und 84 Minuten am Tag. 2011 wurde das Radio mit 113 Minuten (Deutschschweiz) täglich noch fast eine halbe Stunde länger konsumiert. Die Nutzung innerhalb unterschiedlicher Altersgruppen zeigt deutliche Unterschiede. Besonders beliebt ist das Radio bei den über 60-Jährigen, wohingegen die Jüngeren deutlich weniger Radio hören.Die beliebtesten Sender
Private Schweizer Radiosender hatten im Jahr 2024 einen Marktanteil in der Deutschschweiz von fast 40 Prozent. Den größten Marktanteil hatte aber die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG SSR) mit rund 58 Prozent. Die restlichen Prozent entfallen auf ausländische Radiosender. In der italienischen Schweiz war der Marktanteil der SRG SSR mit etwa 72 Prozent sogar noch höher. In der Deutschschweiz war der Sender SRF 1 am beliebtesten, gefolgt von SRF 3 sowie SRF Musikwelle. In der Westschweiz hatte La Première den größten Marktanteil und liegt vor Option Musique.Wie finanziert sich das Radio?
Wie alle Medien profitiert auch die Radiobranche von Werbung und ist zugleich ein bedeutendes Werbemittel. Im Jahr 2024 entfielen in der Schweiz über fünf Prozent aller Bruttowerbeausgaben im klassischen Werbemarkt auf Radio-Werbung. Die Nettowerbeumsätze des Radios in der Schweiz lagen 2023 bei rund 119 Millionen Schweizer Franken. Das entsprach einem Anteil von rund drei Prozent an den Netto-Werbeeinnahmen in der Schweiz. Während sich die privaten Radio-Sender überwiegend über Werbung finanzieren, erzielt die SRG SSR den größten Teil ihres Umsatzes aus Gebühren. Die Abgabe für Radio und Fernsehen löste 2019 die bis dahin geltenden Empfangsgebühren ab. Privat- und Kollektivhaushalte müssen seit 2021 jährlich eine Abgabe von 335 bzw. 670 Schweizer Franken entrichten. Auch in der Schweiz ansässige Unternehmenzahlen eine Abgabe, die Höhe hängt dabei vom Unternehmensumsatz ab.Auch wenn sich das Radio seit einiger Zeit eher einer Nutzungs-Rezession gegenübersieht, wird es eines der relevantesten Medien in der Schweiz bleiben.