Heizungsmarkt in Deutschland: Trends und Entwicklungen
Entwicklungen auf dem Heizungsmarkt
Es zeigt sich: Deutschlands Heizungsmarkt braucht einen Wandel, um die Klimaziele zu erreichen. Mit dem Gebäudeenergiegesetz möchte die Bundesregierung die Wärmewende schneller voranbringen: Das Gesetz sieht vor, dass spätestens Mitte 2028 neue Heizungen mit 65 Prozent erneuerbarer Energie laufen und ab 2045 nur noch ausschließlich mit erneuerbaren Energien geheizt werden darf. Daher zeigt sich mit Blick auf die Beheizungsstruktur in Neubauten ein anderer Trend im Vergleich zu den Bestandswohnungen: Der Anteil der Erdgasheizungen lag nur bei rund zehn Prozent, während der Anteil von Wärmepumpen deutlich angestiegen ist und bei rund 56 Prozent lag.Mit Blick auf die Zukunft ist zudem die Digitalisierung ein wichtiger Baustein, um in Form von Smart-Home-Technologien, zur Effizienzsteigerung im Heizungsmarkt beizutragen. Eine gesteigerte Energieeffizienz sorgt nicht nur für weniger Treibhausgasemissionen, sondern geringere Kosten. Im Jahr 2023 ist mit dem Kohlendioxidkostenaufteilungsgesetz ein Gesetz in Kraft getreten, das die Vermieter:innen motivieren soll, Energiesparmaßnahmen umzusetzen und so die Treibhausgasemissionen zu reduzieren: Wer eine Wohnung vermietet, muss einen Teil der CO2-Kosten für Heizung und Warmwasserbereitung selbst tragen. Gleichzeitig soll mit diesem Gesetz Mieter:innen finanziell entlastet werden. Die Aufteilung unter Mieter:innen und Vermieter:innen finden nach einem Stufenmodell statt. Je höher der CO2-Ausstoß, desto größer ist der Kostenanteil, den der Vermieter tragen muss.
Öl und Gas bei Bestandswohnungen weit verbreitet
Der Gesamtabsatz von Wärmeerzeugern ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen und lag bei rund 1,31 Millionen. Obwohl Gas-Brennwertgeräte mit über 50 Prozent den größten Marktanteil aufwiesen, hat der Anteil an Wärmepumpen weiter zugenommen.Im Jahr 2023 wurden rund 49 Prozent aller Bestandswohnungen in Deutschland mit Gas und rund 25 Prozent mit Heizöl beheizt. Auf Fernwärme entfiel ein Anteil von rund 14 Prozent und auf Elektrowärmepumpen rund drei Prozent. Laut dem Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks betrug die Zahl der installierten Gas-Brennwertkessel in Deutschland zuletzt rund 7,9 Millionen Stück.
Die Altersstruktur von Öl- und Gasheizungsanlagen in Deutschland zeigt, dass über die Hälfte aller Anlagen schon mindestens 20 Jahre alt ist. Knapp acht Prozent aller Ölheizungen wurden sogar vor dem Jahr 1985 installiert. Die Effizienzstruktur der Heizungen spiegelt die Altersstruktur wider. Rund die Hälfte des Heizungsbestandes in Deutschland ist unzureichend effizient.
Unternehmen im deutschen Heizungsmarkt
Der Heizungsmarkt ist nach einem stetigen Rückgang zwischen 2008 und 2017 in den vergangenen Jahren wieder deutlich gewachsen. Die Umsätze im deutschen Heizungsbau verzeichneten 2023 einen Rekordwert von rund 4,9 Milliarden Euro, während sich die Anzahl der Betriebe im deutschen Heizungsbau reduzierte: Waren es im Jahr 2007 noch 31 Betriebe, wurden zuletzt nur noch 16 gezählt.Der größte Hersteller von Heizungsanlagen in Deutschland – gemessen am Umsatz – ist Bosch Thermotechnik (Buderus und Junkers) mit einem jährlichen Umsatz von über vier Milliarden Euro. Die Viessmann-Gruppe belegte im Ranking den zweiten Platz, verkaufte jedoch sein Kerngeschäft im Jahr 2023 an den US-Konzern Carrier. Auf Rang drei befand sich derweil Vaillant.