Landtagswahlen im Saarland
Zufriedenheit mit der Landesregierung sinkt
Mit der aktuellen Landesregierung, welche alleinig aus der SPD besteht, sind laut einer Umfrage aus dem September 2024 insgesamt 51 Prozent der Befragten weniger bzw. gar nicht zufrieden. Ministerpräsidentin Anke Rehlinger kommt mit 57 Prozent auf einen deutlich höhere Zufriedenheitswerte. Der Themenkomplex um "Flüchtlinge, Asyl und Migration" wurde im September 2024 von den saarländischen Wählerinnen und Wählern als das wichtigste zu lösende Problem eingestuft. Dabei trauten 26 Prozent der Befragten am ehesten der CDU zu, die Aufgaben in der Asyl- und Flüchtlingspolitik zu lösen. Die größten politischen Kompetenzen zur Bewältigung der wichtigsten Aufgaben im Bundesland werden der SPD und der CDU mit 25 Prozent gleichermaßen zugesprochen.Ergebnisse der Landtagswahl 2022
Bei der Landtagswahl am 27. März 2022 erreichte die SPD nach dem amtlichen Wahlergebnis 43,5 Prozent der Stimmen und holte damit die absolute Mehrheit im Saarland. Die Saar-CDU mit dem seit 2018 amtierenden Ministerpräsidenten Tobias Hans an der Spitze fuhr das schlechteste Ergebnis seit Zugehörigkeit zur Bundesrepublik ein und kam auf 28,5 Prozent der Stimmen. Mit 5,7 Prozent aller Wählerstimmen gelang als dritte Partei auch der AfD der Wiedereinzug in den Landtag. FDP und Grüne verpassten hingegen mit 4,8 und 4,99 Prozent der Stimmen denkbar knapp den Einzug ins saarländische Landesparlament. Die Linke rutschte mit einem Stimmenanteil von nur 2,6 Prozent in die Bedeutungslosigkeit.Sitzverteilung und Vergleich zur vorherigen Wahl
Nach dem klaren Sieg der SPD verfügen die Sozialdemokraten bei der Sitzverteilung im saarländischen Landtag über die absolute Mehrheit. Der Stimmenanteil von 43,5 Prozent reicht für die Mehrheit der Sitze im Landesparlament, weil sowohl die Grünen als auch die FDP und die Linke an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterten. Die SPD hat damit Anspruch auf 29 der insgesamt 51 Sitze im saarländischen Landtag, die CDU kommt auf 19 Sitze, die restlichen 3 Sitze werden von der AfD besetzt.Im Vergleich zur vorherigen Wahl gewann die SPD 13,9 Prozentpunkte hinzu und erreichte damit ihr bestes Ergebnis im Saarland seit den späten 1990er-Jahren. Auf der anderen Seite verlor die CDU deutlich und erhielt 12,2 Prozentpunkte weniger. Auch die Linke fuhr mit 10,3 Prozentpunkten erhebliche Verluste ein.
Wahlverhalten der Wählenden
Betrachtet man das Wahlverhalten der Wählerinnen und Wähler im Saarland, zeigt sich sowohl bei den SPD- als auch bei den CDU-Wähler:innen ein Zusammenhang zwischen dem Alter und der Wahlentscheidung für eine der beiden genannten Parteien: Bei beiden Parteien steigt der Stimmenanteil mit dem Alter der Wählenden. Bei den jüngsten Wählerinnen und Wählern zwischen 18 bis 24 Jahren entschieden sich rund 32 Prozent für die SPD, so "wenige" wie in keiner anderen Altersgruppe, bei den Wähler:innen ab 70 Jahren und älter lag der Stimmenanteil der SPD bei 49 Prozent. Auch bei der CDU lag der Stimmenanteil bei den ältesten Wählerinnen und Wählern etwa doppelt so hoch wie bei der jüngsten Altersgruppe. In allen Altersgruppen entschieden sich allerdings die Wählerinnen und Wähler mehrheitlich für die SPD.Zudem zeigte sich, dass die Stimmenanteile der Grünen und der FDP bei den Wählenden mit hohem Bildungsstand deutlich höher sind als bei den Wählenden mit einfacher Bildung. Bei den Erstwählenden bekamen Grüne und Liberale noch höhere Stimmenanteile, klare Wahlsiegerin wurde auch hier die SPD.
Wählerwanderung
Die Wählerwanderung zeigt den Saldo aus zu- bzw. abgewanderten Wählern im Vergleich zur vorherigen Landtagswahl. Grundlage sind amtliche Statistiken, repräsentative Umfragen vor der Wahl und am Wahltag sowie das Ergebnis der vorläufigen Auszählung am Wahlsonntag. In der Wählerwanderung werden aktuelle und frühere Nichtwähler berücksichtigt sowie Änderungen in der Zusammensetzung der Wählerschaft (zugezogene und weggezogene Wähler sowie neu hinzugekommene Erstwähler und verstorbene frühere Wähler). Insbesondere die SPD hat bei der Wahl 2022 im Vergleich zur vorherigen Wahl deutlich an Wählerinnen und Wählern von allen anderen Parteien hinzugewonnen - einzig an die Gruppe der Nichtwähler:innen hat die Partei netto verloren. Die CDU verlor den größten Teil der Wähler:innen und Wählern aus 2017 an die SPD und an die Gruppe der Nichtwähler. Die Linkspartei verlor Wählende an fast alle anderen Parteien.Im Statista-Report zu den Landtagswahlen im Saarland finden Sie Umfragen zur politischen Stimmung im Saarland, die Ergebnisse der letzten Wahl sowie detaillierte Angaben zu den Wählerwanderungen zwischen den einzelnen Parteien bei dieser Wahl. Zudem enthält das Dossier die Ergebnisse aller bisherigen Landtagswahlen im Saarland.