Soziale Generationen spielen im gesellschaftlichen und öffentlichen Diskurs eine zunehmend wichtige Rolle. Dahinter steht das Konzept, dass Alterskohorten im Abstand von circa 15 Jahren bestimmte Wertevorstellungen und Lebensweisen teilen. Für die Abgrenzung der einzelnen Generationen nach Geburtsjahrgängen sowie ihre Benennung existieren unterschiedliche Ansätze; im Wesentlichen hat sich aber das folgende Modell herausgebildet:
Demografie
Mit Blick auf die
Größe der einzelnen Generationen in Österreich lagen Anfang 2024 die Babyboomer sowie die Generationen X und Y nahezu gleichauf bei jeweils rund zwei Millionen Personen. Die Generation Z hingegen ist mit circa 1,5 Millionen Angehörigen deutlich kleiner als ihre Vorgänger und kann allenfalls noch durch Zuwanderer der entsprechenden Geburtsjahrgänge wachsen.
Im
Bundesländervergleich sind die Boomer derzeit im Burgenland und in Kärnten die jeweils zahlenstärkste Generation. Die nachfolgende Generation X wiederum dominiert in allen anderen Bundesländern. Die
Geschlechterverteilung spiegelt im Wesentlichen die unterschiedliche Lebenserwartung, d.h. mit zunehmendem Alter steigt der Anteil der Frauen: Von 48,3 Prozent in der Generation Z auf 60,6 Prozent in den Kriegs-Generationen. Markant ist auch die Spreizung beim
Ausländeranteil, der in der Generation Y mit 28,8 Prozent am höchsten, bei den Babyboomern mit 10,1 Prozent und in den Kriegs-Generationen mit sogar nur 3,9 Prozent hingegen deutlich niedriger ist.
Arbeit & Beruf
Auf dem österreichischen Arbeitsmarkt gehen die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer nun sukzessive in den Ruhestand, während die Generation Z ins Erwerbsleben nachrückt. Die Herausforderung dieser Transformation betrifft nicht nur die bereits genannte unterschiedliche Größe der Generationen, sondern auch den
Stellenwert von Arbeitsfaktoren. Generell haben die jüngeren Arbeitnehmer mehr Ansprüche als die älteren, etwa in Bezug auf das Betriebsklima, Selbstverwirklichung und flexibles Arbeiten, wohingegen z.B. Eigenverantwortung weniger Priorität beigemessen wird. Ein zentrales Schlagwort ist die
Work-Life-Balance, also die Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben: Während rund 80 Prozent der Gen Zs diese wichtig finden, sind es bei den Boomern "nur" 41 Prozent. Zudem ist die
Kündigungsbereitschaft bei Nichterfüllung ihrer Bedürfnisse in der Generation Z deutlich erhöht. Entsprechend selbstbewusst formulieren die jüngeren Generationen
Wünsche an den Arbeitgeber wie die 4-Tage-Woche, Remote Work und Teilzeitarbeit.
Lebenseinstellung & Werte
Für die Angehörigen der jungen Generationen Y und Z in Österreich sind vor allem Freunde und Familie wichtige
Identitätsfaktoren; die Arbeit rangiert deutlich dahinter und nur knapp vor den Hobbys. Trotz oder vielleicht auch gerade wegen dieser Priorisierung erscheint vielen von ihnen wie bereits erwähnt die Work-Life-Balance noch verbesserungswürdig, denn immerhin rund ein Drittel der GenZs und Millennials fühlt
Stress oder sogar Burn-out. Die größten Sorgen bereiten sowohl den
Millennials als auch den
GenZs die Lebenshaltungskosten und der Klimawandel.
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