Börsenstrompreisentwicklung am EPEX-Spotmarkt bis November 2024
Im November 2024 betrug der durchschnittlich gehandelte Preis für Strom im Marktgebiet Deutschland/Luxemburg rund 113,91 Euro pro Megawattstunde und lag damit etwas tiefer als ein Jahr zuvor. Grund für die dramatisch gestiegenen Kosten vor allem während des Jahres 2022 war der akute Erdgasmangel aufgrund des russischen Angriffskrieges und den damit einhergehenden Preissteigerungen.
Im Oktober 2018 änderte sich das Marktgebiet von Deutschland/Österreich zu Deutschland/Luxemburg.
Die Strombörse EPEX SPOT
An der europäischen Strombörse EPEX mit Sitz in Frankreich werden im Spotmarkt Stromlieferungen für den jeweiligen Folgetag gehandelt. Neben Deutschland/Luxemburg deckt sie die Märkte Belgien, Frankreich, die Niederlande, Österreich, die Schweiz sowie das Vereinigte Königreich ab. Die Strombörse dient als Handelsplattform, anhand derer eine faire Preisbildung für den Großmarkt gewährleistet wird. Europäische Stromversorger, die Strom an den Endverbraucher liefern, erwerben diesen in einem nun transparenten und als sicher geltenden Großmarkt.
Wie setzt sich der Strompreis zusammen?
Der Endverbraucherpreis für Haushalte ist höher als der Börsenstrompreis, da er zudem Steuern, Zuschläge und Netzentgelte enthält, was einen direkten Vergleich unmöglich macht. Der Anteil des Preises für die Strombeschaffung am Gesamtstrompreis lag im Jahr 2023 bei 40,6 Prozent. Das ist der Anteil, den die Stromanbieter für die Strombeschaffung verlangen und beeinflussen können. Enthalten sind hier die Strombeschaffungskosten, Risikoprämien und Gewinnmargen der Stromanbieter. Strombeschaffungskosten basieren nicht auf den realen Kosten, sondern sind langfristig kalkuliert, um feste Preise anbieten zu können. Die einkalkulierten Risikoprämien der Stromanbieter dienen dazu, sich gegen steigende Beschaffungskosten abzusichern.
Ab dem Jahr 2025 sind Energieversorger gesetzlich dazu verpflichtet, ihren Kunden einen dynamischen Stromtarif anzubieten, um die Endverbraucherpreise enger mit der Preisentwicklung an der Strombörse abzustimmen.