Die Zahl der geflohenen Menschen hat einen neuen Höchststand erreicht. Daten des United Nations High Commissioner for Refugees (UNHCR) zeigen, dass 2023 weltweit rund 117 Millionen Menschen auf der Flucht vor Krieg, Gewalt, politischer Verfolgung und Naturkatastrophen sind. Das entspricht einem Anstieg von etwa acht Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Den größten Anteil der Geflohenen machen Binnenflüchtlinge aus – etwa 57 Prozent aller registrierten Flüchtlinge wurden innerhalb ihres Heimatlandes vertrieben. Befeuert wird der Anstieg der letzten Jahre vor allem durch menschliche Konflikte. So wurden 2023 beispielsweise durch den Bürgerkrieg im Sudan rund sechs Millionen Menschen innerhalb des Landes und 1,2 Millionen weitere aus dem Land vertrieben. Zusätzlich schätzen die Flüchtlingshelfer:innen, dass zwischen Oktober und Dezember 2023 bis zu 1,7 Millionen Palästinenser:innen durch den Gaza-Konflikt vertrieben wurden – das entspricht rund 75 Prozent der Bevölkerung.
Weltweit waren knapp 32 Millionen Menschen gezwungen ihr Land zu verlassen und fallen unter das UNHCR-Mandat, das im Einklang mit der Genfer Flüchtlingskonventionen steht. Für sie versucht die Flüchtlingshilfe dauerhafte Lösungen zu finden. Die Optionen sind dabei aber begrenzt auf eine freiwillige Rückkehr ins Herkunftsland (sofern sicher), die Integration im Erstasylland oder eine Neuansiedlung in einem (sicheren) Drittstaat. Auch die Anzahl der Asylsuchenden war zuletzt mit rund 6,9 Millionen so hoch wie nie. Der UNHCR erfasst außerdem die geflüchteten Palästinenser:innen (unter UNHCR-Mandat) gesondert von anderen Geflüchteten. Die Größe dieser Gruppe ist seit 2014 um jährlich etwa 100.000 Personen angestiegen