Im laufenden Jahr wird der Bund voraussichtlich 21,3 Milliarden Euro für den Bereich Flüchtlinge und Asyl ausgeben. Wie die Statista-Grafik auf Basis des aktuellen Finanzplans des Bundesfinanzministeriums (PDF-Download) zeigt, entfällt der größte Teil der Ausgaben auf die Sozialtransferleistungen nach dem Asylverfahren und auf die Bekämpfung von Fluchtursachen. Zu geringeren Teilen fallen Kosten für Integrationsleistungen, Entlastungen für die Kommunen und Ausgaben im Zusammenhang mit dem Asylverfahren an. Die Gesamtkosten von 21,3 Milliarden Euro entsprechen rund 5 Prozent der Gesamtausgaben des Bundes im Jahr 2024.
Die Ausgaben mögen in absoluten Werten hoch erscheinen. In Relation zu den 2,9 Millionen Flüchtlingen und Asylbewerbern in Deutschland (UNHCR-Daten, Stand: Mitte 2023) liegen sie allerdings lediglich im vierstelligen Euro-Bereich pro Person. Das andere Länder gewillt sind, deutlich höhere Summen nur für die Abschiebung von Geflüchteten auszugeben, zeigt ein Beispiel aus dem Vereinigten Königreich: Die britische Regierung hat gerade die gesetzlichen Voraussetzungen dafür geschaffen, um mit der Abschiebung illegal eingereister Flüchtlinge nach Ruanda zu beginnen. Migrantinnen und Migranten sollen ungeachtet ihrer Herkunft in das ostafrikanische Land abgeschoben werden. Die Kosten dieses Deals belaufen sich auf umgerechnet rund zwei Millionen Euro pro abgeschobenen Geflüchteten.