Jährliche Todesfälle aufgrund von Pocken in Schweden 1700 bis 1900

Im 18. Jahrhundert wurde auch Schweden regelmäßig von schweren Pockenepidemien heimgesucht. Zwischen 1774 und 1802 erreichten die Epidemien etwa alle fünf Jahre ihren Höhepunkt. Dabei stieg die Zahl der Todesfälle in manchen Jahren auf mehr als 7.000 je eine Million Einwohner. Als Anfang des 19. Jahrhunderts die Impfung in Schweden eingeführt wurde, ging die Zahl der Pockentoten stark zurück, so dass die Zahl der Todesfälle pro Million Einwohner in keinem Jahr nach 1809 über 1.000 lag. Im Zeitraum von 1857 bis 1866, als die Pflichtimpfung eingeführt wurde, sank die Zahl der jährlichen Pockentoten weiter auf 176 je eine Million. Schließlich mit der Einführung des Impfzwanges (Eltern wurden mit Geld- oder Gefängnisstrafen belegt, wenn sie ihr Kind nicht impfen ließen) gelang es Schweden ab dem Jahr 1880 die Zahl der Pockentoten in den nächsten zwei Jahrzehnten auf durchschnittlich zwei Fälle pro Jahr zu senken. Ab 1895 galten die Pocken in Schweden als ausgerottet, womit Schweden nach Island (1872) das zweite Land der Welt war, in dem die Krankheit erfolgreich ausgerottet wurde.