Todesfälle aufgrund von Pocken in England, Wales und Schottland 1838 bis 1900

Obwohl die Pockenimpfung 1796 in England entwickelt wurde, wurde sie in England und Wales erst 1853 und in Schottland im Jahr 1864 verpflichtend. Aus diesem Grund schwankte die Zahl der Pockentoten pro Million Menschen von Jahr zu Jahr und verdoppelte oder verdreifachte sich oft von einem Jahr zum nächsten, bevor sich die Todesraten in beiden Ländern Ende der 1860er Jahre stabilisierten. Die Große Pandemie der 1870er Jahre (die letzte große Pockenpandemie in Europa) ließ die Zahl der Pockentoten erneut in die Höhe schnellen und erreichte 1871 in England und Wales einen Höchststand von über 1.000 Todesfällen pro Million Menschen und 1872 in Schottland von über 820 Todesfällen pro Million Menschen. Während dieser Pandemie wurde eine Impfpflicht eingeführt, bei der Eltern, die ihre Kinder nicht innerhalb der ersten drei Lebensjahre impfen ließen, mit Geld- oder Gefängnisstrafen belegt wurden. Dies trug dazu bei, dass die Pockensterblichkeitsrate niedrig blieb und sich in den letzten beiden Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts auf einem niedrigen Niveau einpendelte.