Arbeitslosenquote in den größten deutschen Städten 2023
Im Jahr 2023 war der Jahresdurchschnittswert der Arbeitslosenquote in der Hauptstadt Berlin unter den zehn größten Städten in Deutschland mit 9,1 Prozent auf Rang drei. Die höchsten Arbeitlosenquoten weisen die Ruhrpott-Metropolen Dortmund (11,5 Prozent) und Essen (10,5 Prozent) auf. München hatte mit 4,5 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote.
Die Arbeitslosenquote stellt den Anteil der Arbeitslosen an der Gesamtzahl der zivilen Erwerbspersonen (abhängig Beschäftigte, zivile Erwerbspersonen sowie Selbstständige und mithelfende Familienangehörige) dar und ist ein richtungsweisender Beleg für die Arbeitsmarkt- und Beschäftigungslage sowie ein Teil der Arbeitslosenstatistik.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den Großstädten
Die Arbeitslosigkeit in München befand sich im Jahr 2019 auf dem niedrigsten Wert der jüngeren Vergangenheit. Auch in Hamburg und Berlin war die Arbeitslosenquote auf einem Rekordtief, wenngleich auf unterschiedlichem Niveau. Im Jahr 2020, in dem die Corona-Pandemie viele Unternehmen und Privatpersonen vor existentielle Schwierigkeiten stellte, war die Arbeitslosenquote in allen Großstädten höher als im Vorjahr, sank jedoch 2022 wieder deutlich. Aber auch die Reformierung der Hartz-IV Gesetzgebung hatte weitreichende Auswirkungen auf die Arbeitslosigkeit. Im Rahmen der sozialpolitischen Reform Agenda 2010 setzte die Bundesregierung unter SPD-Kanzler Gerhard Schröder die Hartz-Gesetze um. Unter Leitung des VW-Managers Peter Hartz erarbeitete eine Kommission Reformvorschläge für den Arbeitsmarkt. Dies führte zur Einführung von Personal-Service-Agenturen (Hartz I), Regelungen für Mini- und Midijobs (Hartz II), der Umstrukturierung der Arbeitsverwaltung zur Bundesagentur für Arbeit (Hartz III) und der Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe zum Arbeitslosengeld II (Hartz IV). Die Reformen sind bis heute umstritten: Einige sehen sie als notwendigen Schritt zur Reduzierung der Arbeitslosigkeit und Liberalisierung des Arbeitsmarkts, andere kritisieren sie als soziale Abstufung von Arbeitsuchenden und geringfügig Beschäftigten. In der 20. Legislaturperiode setzte sich die SPD-geführte Bundesregierung zum Ziel, die Hartz-Gesetze zu reformieren, und führte zum 1. Januar 2023 das Bürgergeld ein.
Arbeitslosigkeit in Deutschland
Im Jahr 2023 lag die Arbeitslosenquote in Deutschland bei 5,7 Prozent. Im Vergleich: Im Jahr 2005 betrug die Arbeitslosigkeit noch knapp 12 Prozent. Unterschiede herrschten bezüglich der Regionen in Deutschland. Der Stadtstaat Bremen war unter den Bundesländern das Schlusslicht hinsichtlich der Arbeitslosigkeit. Durchschnittlich etwa 10,6 Prozent betrug die Arbeitslosigkeit dort im Jahr 2023. Bayern war hingegen mit rund 3,4 Prozent Spitzenreiter.