sind Unterwasser-Pipelines, die zum Zweck erbaut wurden, Erdgas von Russland nach Deutschland zu befördern. Sie bestehen aus je zwei Strängen, die in der Ostsee weitgehend parallel zueinander verlaufen.
Die ersten zwei Stränge ("Nord Stream 1") waren von 2011 bis 2022 in Betrieb. Die 1.224 Kilometer lange Pipeline beginnt im russischen Wyborg und endet, ebenso wie Nord Stream 2, in Lubmin bei Greifswald. Doch während durch die Pipelines der Nord Stream 1 jahrelang Erdgas floss, wurde Nord Stream 2 nicht in Betrieb genommen. Der umstrittene Bau der Nord Stream 2-Pipeline begann im Jahr 2018 und umfasste die Verlegung zwei je rund 1.230 Kilometer langer Rohre ab der russischen Narwa-Bucht. Die zur Baufertigstellung der Nord Stream 2 fehlenden knapp 160 Kilometer Rohrlänge wurden nach zahlreichen Verhandlungen im Jahr 2021 verbaut. Die Unterwasser-Gasleitung sollte eine
von 55 Milliarden Kubikmeter haben und dadurch 26 Millionen Haushalte in Europa mit Erdgas versorgen.
Auswirkungen des Russland-Ukraine-Krieges
Eigentümer der Nord Stream 1 ist die Nord Stream AG mit den
Anteilseignern Gazprom, Wintershall, PEG Infrastruktur AG (E.ON), Gasunie und Engie. Währenddessen wird Nord Stream 2 von Nord Stream 2 AG mit Sitz in der Schweiz besessen, die zu 100 Prozent dem staatlichen russischen Gazprom-Konzern gehört. Das Unternehmen kündigte als Folge der Sanktionen gegen Russland im Zusammenhang mit dem
russischen Angriffskrieg auf die Ukraine die Verträge aller Mitarbeitenden.
Im Zuge des Krieges drosselte Russland im März 2022 zunächst die Erdgaslieferungen nach Deutschland und legte die Nord Stream 1-Pipelines im weiteren Schritt endgültig still. Im August 2022 betrug der
russische Anteil an den deutschen Erdgasimporten rund zehn Prozent. Ein Jahr zuvor lag der Anteil noch bei circa 44 Prozent.
Im September 2022 kam es schließlich zur Zerstörung von Nord Stream 1 und einer der Nord Stream 2-Pipelines durch Sprengungen an mehreren Abschnitten. Die NATO-Staaten sowie Russland gehen von einem gezielten Anschlag aus aus, der bis heute (Stand: Januar 2025) noch nicht aufgeklärt werden konnte.
Deutschland als Erdgasimporteur
Auch wenn der
Anteil der Erneuerbaren Energien in Deutschland an der gesamten Stromerzeugung kontinuierlich steigt, sind fossile Energieträger, wie Erdgas, nach wie vor wichtig für Deutschlands Energieversorgung. Im Jahr 2023 lag
Deutschlands Erdgasverbrauch bei rund 75,7 Milliarden Kubikmetern. Die
Importmenge von Erdgas belief sich derweil zuletzt auf knapp 72 Milliarden Kubikmetern. Im Jahr 2024 stellte Norwegen die
wichtigste Erdgasbezugsquelle für Deutschland dar. Vor Beginn des Russland-Ukraine-Krieges war Russland für Deutschland der
wichtigste Erdgaslieferant - und Deutschland für Russland eines der
wichtigsten Exportländer.
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