Im Jahr 1965 gab es in Deutschland lediglich 4,5 Millionen Personenkraftwagen und 18,6 Millionen Fahrräder – bei welchem der beiden Verkehrsmittel ist der Bestand seitdem stärker angestiegen? Die Statista-Animation veranschaulicht, dass die Zahl der Fahrräder bis 2021 auf 81 Millionen gestiegen ist. In absoluten Bestands-Zahlen ist das Fahrrad damit nach wie vor das am weitesten verbreitete Verkehrsmittel in Deutschland. Berechnet man jedoch die relative Veränderung der Bestände, so haben Personenkraftwagen stärker zugelegt (+959 Prozent) als Fahrräder (+335 Prozent). Das Wachstum von Bussen (+128 Prozent) und Motorrädern (+146 Prozent) erscheint dagegen ziemlich bescheiden.
In Deutschland kam es seit den 1950er und 1960er Jahren zu einem rasanten Anstieg des Bestands an Personenkraftwagen. Die Gründe für die sprunghafte Entwicklung sind vielfältig. Steuerliches Fördern des Pendelns, der Ausbau des Fernstraßennetzes und der einsetzende autofreundliche Städtebau waren Rahmenbedingungen, die die Verbreitung der Pkw unterstützten. Unter letzterem Punkt leiden Radfahrer noch heute. Das Auto wurde außerdem zum Statussymbol und zum Vehikel des sozialen Aufstiegs.
Von der Dieseltechnologie gingen in den 1970er und 1980er Jahren zusätzliche Wachstumsimpulse aus, da sie mit dem Argument einer deutlichen Kraftstoffeinsparung auch bei Kompaktwagen Verbreitung fand. Die deutsche Wiedervereinigung sorgte Anfang der 1990er Jahre zusätzlich für glänzende Auto-Geschäfte.
Die Zahl der Fahrräder in Deutschland hat in den vergangenen Jahrzehnten ebenfalls beständig zugenommen. Nach Angaben des Zweirad-Industrie-Verbandes belief sich der Fahrradbestand in Deutschland 2020 auf 81 Millionen Stück. Im Jahr 2005 waren es noch rund 14 Millionen weniger. Ein Treiber der positiven Entwicklung in der Fahrradindustrie sind Räder mit E-Antrieb. Der Absatz von E-Bikes in Deutschland ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen und wird für 2021 mit zwei Millionen Stück angegeben.