Insbesondere im urbanen Umfeld eignet sich das Fahrrad als Fortbewegungsmittel, da Radfahrer weniger von Verkehrsstaus betroffen sind und Radfahren eine umweltschonende und gesundheitsfördernde Alternative zu öffentlichen Verkehrsmitteln darstellt. Für kurze Erledigungen oder Einkäufe legen die meisten Fahrradfahrer in Deutschland im Schnitt zwei bis fünf Kilometer zurück. Personen, die das Fahrrad nicht für den Weg zur Arbeit nutzen, geben dafür häufig weite Wege, dem Wetter ausgesetzt zu sein oder die längere Dauer für die Bewältigung des Wegs als Grund an.
Unter den deutschen Bundesländern weist Bremen den größten Anteil von Fahrrädern am gesamten Verkehrsaufkommen auf. Darauf folgen die Stadtstaaten Berlin und Hamburg. Als die fahrradfreundlichste Stadt (nach Bicycle Cities Index) in Deutschland gilt Oldenburg in Niedersachsen. Auch wenn das Fahrrad als ein zentrales Verkehrsmittel für die Verkehrswende gilt, wird in deutschen Städten zu wenig in die Fahrradinfrastruktur investiert. Die Ausgaben liegen in Städten wie Amsterdam oder Kopenhagen im Vergleich zu deutschen Städten um ein Vielfaches höher.
Insbesondere im Punkt Verkehrssicherheit ist für viele Radfahrer noch Luft nach oben. Mehr als 40 Prozent fühlten sich im Straßenverkehr eher nicht oder überhaupt nicht sicher. Als Grund dafür werden häufig das hohe Verkehrsaufkommen, rücksichtslose Autofahrer sowie mangelnde Radweginfrastruktur genannt. Im Jahr 2018 starben 445 Radfahrer auf Deutschlands Straßen. Allerdings wird auf das Tragen eines Fahrradhelms oftmals verzichtet.