Nach den Kündigungswellen bei großen Tech-Firmen wie Microsoft, Meta oder Amazon hat auch Spotify Entlassungen angekündigt. Der Streaming-Anbieter will seine Belegschaft um rund 600 Angestellte beziehungsweise sechs Prozent reduzieren. Auch die Leiterin der Content- und Werbe-Abteilungen Dawn Ostroff, die seit ihrer Einstellung 2018 für Spotifys verstärkte Bemühungen auf dem Podcast-Markt verantwortlich war, wird die Firma verlassen. CEO Daniel Ek habe laut eines am 23. Januar veröffentlichten Schreibens "dem Umsatzwachstum vorauseilend zu ehrgeizig investiert" und makroökonomische Entwicklungen falsch eingeschätzt. In Deutschland werden Musik-Streaming und Podcasts seit 2019 zu immer beliebterten Alternativen zu linearen Medien, wie unsere Grafik zeigt.
Daten unserer Statista Consumer Insights zufolge geben beispielsweise 15 Prozent der 2022 Befragten an, regelmäßig Musik-Streaming oder -Downloads zu nutzen. 2019 waren es noch neun Prozent. Demgegenüber steht ein Rückgang der Radio-Nutzung für mehr als elf Stunden pro Woche um vier Prozentpunkte seit 2019. Auch hinsichtlich des Nutzungsverhältnisses von Fernsehen und On-Demand-Videoinhalten zeichnet sich eine deutliche Veränderung über die vergangenen vier Jahre ab. 2019 schauten beispielsweise noch 40 Prozent regelmäßig fern, 2022 lag der Anteil zehn Prozentpunkte niedriger. Video-Streaming und -Downloads hingegen nahmen zwischen 2019 und 2022 um neun Prozentpunkte zu. Beim häufigen Podcast-Konsum hingegen zeichnet sich keine derart deutliche Entwicklung ab, das verhältnismäßig neue Audioformat konsumieren 2022 nur rund vier Prozent der Deutschen regelmäßig.
Laut Verband Privater Medien lagen die Umsätze mit Video-on-Demand und Pay-TV in Deutschland 2021 bei rund 4,8 Milliarden Euro, wovon Streaming-Abos knapp 2,1 Milliarden Euro ausmachten. Daten des Bundesverbands Musikindustrie zufolge wurden 2021 mit Musik-Streaming-Angeboten wie Apple Music, Spotify oder Amazon Music etwa 1,3 Milliarden Euro umgesetzt.