38 Prozent der Deutschen halten die Beschäftigung mit dem Stromverbrauch von Gaming-Hardware vor dem Kauf für eher oder sehr sinnvoll. Komplett überzeugt davon sind laut einer repräsentativen Umfrage des Branchenverbands game e.V. von November 2022 17 Prozent. Wie unsere Grafik zeigt, hat sich zudem ein deutlicher Teil der Befragten mutmaßlich noch nicht näher mit dem Thema auseinandergesetzt.
Ein Viertel der Umfrageteilnehmer:innen verzichten auf die Beantwortung der Frage nach der Bedeutung des Stromverbrauchs bei der Kaufentscheidung, während sich 20 Prozent gar nicht für stromsparende Hardware interessieren. Dafür geht ein Großteil der Befragten zumindest in einer Hinsicht einen kleinen, aber in der Menge relevanten Schritt in Richtung klimabewussteres Gaming: 59 Prozent der Teilnehmer:innen an der Umfrage schalten ihre Geräte aus, anstatt den Standby-Modus zu nutzen.
"Es gibt bereits viele unterschiedliche Möglichkeiten, ein großartiges Spielerlebnis bei einem geringeren Energieverbrauch zu genießen, und diese nutzen viele Spielende auch", erklärt game-Geschäftsführer Felix Falk in einer Pressemitteilung. "Das zeigt, dass Umwelt- und Klimaschutz nicht nur uns als Games-Branche, sondern auch der Community wichtig sind." Inwiefern Kaufentscheidungen in Zusammenhang mit dem Stromverbrauch der Geräte primär durch die Energiepreiskrise oder durch ein gestiegenes Klimabewusstsein motiviert sind, bleibt indes unklar.
Trotz des verstärkten Engagements der Spieler:innen und der Branche selbst hat Gaming-Hardware eine schlechte Klimabilanz, die Stand jetzt nur durch weniger Konsum verbessert werden könnte. Berechnungen von Eurogamer aus dem vergangenen August zufolge verbraucht das Sony-Konsolenflaggschiff Playstation 5 bei dreistündiger Nutzung pro Tag in einem Jahr etwa 219 kWh, eine Xbox Series X, die Konkurrenzkonsole von Microsoft, rund 200 kWh. Dadurch dass Konsolen mit Ausnahme von Handheldgeräten wie der Nintendo Switch auch an einen Fernseher angeschlossen werden müssen, verschlechtert sich deren Klimabilanz weiter.
Ein Laptop fällt dagegen laut des Online-Rechners von digitalcarbonfootprint.eu bei fünfstündiger täglicher Nutzung mit etwa 38 kWh ins Gewicht. Zudem generiert ein entsprechendes Gerät nur 18 Kilogramm CO2-Äquivalent pro Jahr, während bei der Nutzung einer aktuellen Konsole rund 30 Kilogramm CO2-Äquivalent jährlich anfallen.